Körperteile

Andrea Xandry legt in dieser Arbeit die Symbolwerte von Knochen, Haar, Haut und Zähne aus. Er versteht seine Studien als Stückwerk nach 1. Korinther 13.9 und als Anregung des Lesers eigener Gedanken.

Inhalt

Knochen

1. Knochen und seine Definition
2. Vorkommen von Gebein, Bein und Knochen in der Heiligen Schrift

2.1 Gebein im Zusammenhang mit Gesetz und natürlichem Vorkommen
2.2 Gebein betrifft die Ganzheit des Menschen
2.3.1 Der psychosomatische Aspekt in Bezug auf Krankheit
2.3.2 Der psychosomatische Aspekt in Bezug auf Gesundheit
2.4 Die Lenden


3. Erhalt von Knochen

3.1 Fleisch und Blut verwesen, Knochen bleiben erhalten
3.2 Gebein und Leben
3.3 Kremation
3.4 Die Gebeine Josephs
3.5 Die Gebeine Sauls

Haar

1. Haar und seine vielfache Bedeutung

1.1 Die Symbolik
1.2 Haarfarben und ihre Bedeutungen
1.3 Haar im sprichwörtlichen Sinn
2. Die Bedeutung von Haaren in alttestamentlichen Bräuchen

3. Haare und die Nasiräer

3.1 Haare: ein Fahrtenschreiber des Körpers

4. Männer in der Bibel und ihre Haarpracht
5. Haare und das Geschlecht

Haare signalisieren also eine Haltung:

Haut

1. Definition von Haut

2.1 Haut und Kleider
2.2 Haut: Kleid bei Mensch und Elementen

3. Licht und Haut

3.1 Nacktheit
3.2 Strahlende Haut bei Mose und Jesus
3.3 Licht. Geist. Schatten

4. Aussatz und Haut

4.1 Krankheit und Haut

5. Haut und Identität
6. Diverses zu Haut
7. Die Haut Esaus

Zähne

1. Definition und Sprachverwandtschaft
2. Vom Zähneklappern und Zähneknirschen
3. Bedeutung von Zahn und Elfenbein
4. Vorkommen von Zähne im AT
5. Zusammenfassung

Knochen

Eine gute Botschaft erquickt die Knochen (Spr.15.30)

Doppelt so hart wie Granit und nicht weniger zugkräftig als Gusseisen ist das kompakte Material eines menschlichen Knochens. Trotzdem wiegt er nicht viel: Das menschliche Skelett macht nur etwa 12% des gesamten Körpergewichts aus. Die Knochen eines 70 Kg schweren Menschen wiegen also nur etwa 8.5 Kg. Knochen sind lebendige Substanz: Zellgewebe. In dieses Bindegewebe ist Kalzium eingelagert, das den Knochen ihre hohe Festigkeit gibt, so dass sie die lebenswichtigen Körperorgane schützen und stabilisieren können.

1. Knochen und seine Definition

Knochen bestehen hauptsächlich aus Phosphor und kohlensaurem Kalk, sowie aus einer leimgebundenen organischen Substanz. Knochen sind innen hohl und mit Knochenmark gefüllt, das besonders der Blutbildung dient. (nach Knauers Lexikon). Knochen sind die Quellen der lebenswichtigen Bestandteile des Blutes. Die Poren und Höhlen sind mit rotem Mark gefüllt. Das Mark besteht in jedem Stadium der Entwicklung hauptsächlich aus roten Blutkörperchen. Ca. 5 Mio. reife Blutkörperchen werden jede Sekunde produziert und freigesetzt. Die Blut-Plättchen, Klümpchen-Formationen und weissen Blutkörperchen, die den Körper vor Infektionen schützen, werden ebenfalls im roten Mark produziert.

3Mo 17.11

(Geistlicher Gedanke: somit helfen die Knochen, den Ort für die Seele zu bilden, denn "die Seele wohnt im Blut").

Am Skelettaufbau eines gesunden, durchschnittlichen Erwachsenen sind 206 Knochen beteiligt. Sie ähneln in ihrer Festigkeit dem Zement, sind jedoch von wesentlich höherer Flexibilität und können erheblichen Belastungen standhalten, ohne verbogen, zerbrochen oder zerdrückt zu werden. Es mag zunächst überraschen, dass ein Neugeborenes mehr Knochen besitzt als ein Erwachsener. Bei der Geburt besteht das kleine Knochengerüst aus etwa 350 Knochen. Mit dem weiteren Wachstum verschmelzen etliche von ihnen zu grösseren knöchernen Einheiten. (Geistlicher Gedanke: Kann das Wachstum eines Christen im Geist eine Parallele darstellen?) Der Schädel des Säuglings ist dafür ein gutes Beispiel.
Während der Geburt muss er den engen Geburtskanal passieren. Wäre er so fest wie der Schädel eines Erwachsenen, könnte er unmöglich durch das mütterliche Becken hindurchtreten. Die beiden Fontanellen, an denen die Schädelknochen noch nicht zusammengewachsen sind, und die noch flexiblen Hälften zwischen den einzelnen Schädelknochen ermöglichen eine ausreichende Anpassung des Säuglingsschädels an den Geburtskanal. Nach der Geburt schliessen sich die Fontanellen allmählich, die verbindenden Haften verknöchern.

Mt 23.27; Lk 24.39; Joh 19.36, Eph 5.30; Hebr 11.22

In der Heiligen Schrift lesen wir von Gebeinen, gemeint sind eigentlich Knochen, auch mit "Skelett" oder "Leichnam" übersetzt. Im weiteren Sinn steht "Gebein" auch für die ganze Person, und im übertragenen Sinn sogar für das Gemüt des Menschen. Im NT finden wir das Wort Knochen (Griechisch: OSTEON) nur fünfmal.

2. Vorkommen von Gebein, Bein und Knochen in der Heiligen Schrift

2.1 Gebein im Zusammenhang mit Gesetz und natürlichem Vorkommen

4Mo 24.8

Das Gesetz bestimmte, dass jeder, der das Gebein eines Menschen anrührte, für sieben Tage als unrein erklärt wurde.

2Mo 29.17

Die Knochen (Schenkel) des Widders mussten zuerst gewaschen werden, ehe sie geopfert wurden. (Opferverbrennung)

Dan 6.25

Gebeine zerstücken war nicht erlaubt.

1Mo 2.23; Ri 9.2; 2Sam 5.1; 2Sam 19,12+13; 1Chr 11.1; 4Mo 19.16+18

Der Mensch spricht immer wieder von: "Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch". Er will damit Abstammung-Nähe-Einssein ausdrücken.

Hi 40.13

Beschreibung des Behemoth: Seine Knochen sind Röhren von Erz und seine Gebeine Barren aus Eisen.

2Kö 23.18

Gebeine können "beunruhigt" werden.

2.2 Gebein betrifft die Ganzheit des Menschen

Hi 2.5+6
Hebr 4.12

Gebein und Fleisch beinhalten die ganze Person, nicht aber das Leben des Menschen. Gebeine, der Geist und Gott haben eine spezielle, direkte Beziehung zueinander.

Hi 7.16

Können dieser Stelle zufolge Seele und Gebein verschiedene Wünsche haben? (Seele wünscht schnellerer Tod als Gebein!) In der Fussnote der EÜ heisst es: "wahrscheinlich meinen zum Skelett abgemagerten Leib".

Hi 20.11

Die Knochen waren voll seiner Jugendkraft.

Hi 21.24

Wenn die Gebeine mit Mark getränkt waren, bedeutete dies Segen.

Spr 25.15

Eine gelinde Zunge zerbricht Knochen.

Hi 4.14

Hiob träumte, dass ein Schauern und Beben durch seine Gebeine strömte.

Ps 35.10

David ruft aus aus: "All mein Gebein wird sagen: Gott wer ist wie du!"

Ps 139.15

Das Gebein wurde in den untersten Örtern der Erde, im Verborgenen wie Stickwerk gemacht.

Pred 11.5

Genauso wenig wie man den Weg des Windes kennt, noch weiss wie die Gebeine im Mutterleib sich bilden, kennt man das Werk Gottes, der alles wirkt.

2.3.1 Der psychosomatische Aspekt in Bezug auf Krankheit

Gebeine registrieren sofort und direkt alles in Zusammenhang mit Sünde und Gerechtigkeit: Dies drückt sich in Krankheit oder Gesundheit aus.

Hi 33.19+21

Kampf in den Gebeinen bedeutete Schmerz.

Ps 22.14

Der Ausdruck "alle meine Gebeine könnte ich zählen", drückt Davids Ohnmacht und Pein seinen Feinden gegenüber aus.

Ps 22.17

Gebeine können sich zertrennen.

Die Gebeine registrieren vorhandene Sünde:

Ps 38.3

So hatte David beispielsweise keinen Frieden in den Gebeinen, wegen der Sünde.

Ps 32.4

Die Gebeine verzehrten sich wegen der Sünde

Ps 31.10

Zerfall der Gebeine durch Kummer, Seufzen und Ungerechtigkeit

Ps 102.3+5; Hi 19.20; 30.17; 30.30

Menschen in ihrem tiefsten Elend, krank und von allen Menschen verlassen.

Ps 6.2

Bestürzte Gebeine.

Ps 109.18

Der Fluch des Gesetzlosen drang in sein Gebein wie Oel.

Spr 12.4

Ein schändliches Weib ist wie Fäulnis im Gebein.

Spr 14.30

Ereiferung oder besser Eifersucht, ist Fäulnis (oder Luther-Übersetzung: wie Eiter) der Gebeine.

Hab 3.16

Schrecken bedeutet Morschheit (Luther: Eiter) im Gebein.

Spr 17.22

Ein zerschlagenes Herz (Luther: betrübter Mut) vertrocknet das Gebein.

2.3.2 Der psychosomatische Aspekt in Bezug auf Gesundheit

Bekenntnis, Busse und die Gunst Gottes führen zu Erfrischung des Gebeins:

Spr 3.5-8

Furcht des Herrn bewirkt Genesung.

Ps 51.8

Gebeine werden frohlocken, wenn sie Fröhlichkeit und Freude registrieren.

Jes 66.14

Die Gebeine werden sprossen wie grünes Gras und das Herz wird sich freuen.

Spr 3.18

Vertrauen in Gott ist Saft (EÜ-Fussnote: Tränkung) für die Gebeine.

Spr 15.30

Eine gute Nachricht labt das Gebein.

Spr 16.24

Huldvolle, freundliche Worte sind Gesundheit (Luther: erfrischen) für das Gebein.

2.4 Die Lenden

1Mo 24.2; 32.25-32; 47.29

Der Teil von Rücken und Seiten zwischen dem Hüftknochen und den untersten Rippen bezeichnet man als Lenden.

2Mo 28.42; 4Mo 5.21;
5Mo 33.11; Jer 31.19; Hes 24.4+5; 29.7

Die Heilige Schrift kennt verschiedene hebräische Worte für Lende, die zum Teil auch die Hüft- und Gesässgegend mit einschliessen. Die Luther-Übersetzung gibt sie daher manchmal auch mit "Hüfte" wieder.
Man weiss, dass die Knochen des Mannes bis zum 33.-35. Lebensjahr an Kraft zunehmen und danach stetig abnehmen. Bei den Frauen geschieht dies ca. 10 Jahre früher. Eine Untersuchung in Maine (USA) ergab, dass wenn mit vierzig schon die Hälfte der Haare ergraut ist, dies eine vierfach höhere Wahrscheinlichkeit von Knochenschwund bedeuten kann. Knochenschwund (Osteoporose) ist die häufigste Ursache für Knochenbrüche im Alter. Früher gebrauchte man das Wort "Wittwenbuckel" für Frauen über 60 Jahre, deren Oberkörper sich nach vorne neigten weil die oberen Körperpartien geschwächt waren.

Hi 40.11; Spr 31.17

Die Lenden gelten von jeher als der Sitz der Kraft,

Jes 21.3; Nah 2.10

aber auch des Schmerzes.

2Mo 12.11; 32.27;
1Kö 3.6; 18.46;
2Kö 1.8; 4.29; Hi 38.3; Jer 1.17; Mt 3.4;
Lk 12.35; 1Petr 1.13; Eph 6.14

Lenden werden oft im Zusammenhang mit einem Gürtel gebraucht, der sie umspannt und dem ganzen Körper Halt gibt. Das Gürten der Lenden ist ein Bild für Bereitschaft und Aufbruch um der Wahrheit zu dienen.

1Mo 35.11; 46.26;
1Kö 8.19; Ri 8.30; Hebr 7.6+10; Apg 2.30

Weiter ist der Begriff "aus den Lenden kommen" ein verhüllender Ausdruck für die Zeugung oder der Lebensquell der leiblichen Nachkommen. Auch die Segnungen, die man einem Menschen zuteil werden lässt, kommen aus den Lenden, d.h. aus dem Gemüt und der Gesinnung.

Hi 31.20

So sagt Hiob, dass die Lenden des Dürftigen ihn gesegnet haben.

1Mo 37.34; 1Kö 20.32; Jes 20.2; 32.11;
Am 8.10

Die Lenden sollen zum Zeichen der Trauer mit Sacktuch umgürtet werden.

3. Erhalt von Knochen

3.1 Fleisch und Blut verwesen, Knochen bleiben erhalten

1Mo 60.2+3+26

Die Erhaltung der Knochen ist wichtig, nicht in erster Linie das Einbalsamieren (obwohl auch Jesus dies so erlebte).

Mt 26,12; Joh 19.40

Knochen mussten bewahrt werden. Die Leichen wurden verbrannt, doch nicht die Knochen.

2Kön 23.14+15;
Jer 8.1ff; Hes 24.4-10; 1Kön 13.2; Mi 3.3;
Ps 34.20; Ri 19.29

Zermalmen und zerstören von Knochen galt als grosses Gericht. Immer wieder lesen wir davon: Beispielsweise das Gericht der Nationen: Gott wird ihre Gebeine zermalmen. Bei der Schandtat der Einwohner von Gibea zerlegte der reisende Levit das Kebsweib in 12 Stücke, "......nach ihren Gebeinen".

Dan 6.17ff

Gebeine wurden als Folge des Gerichts von den Löwen zermalmt.

Am 2.1+2
Am 6.10

Das Gericht Gottes wurde Moab angesagt, weil es die Knochen des Königs zu Edom verbrannte. Das Wort für Bestatter wird bei Amos in der EÜ-Fussnote übersetzt mit "Verbrenner".

1Sam 31.11-13

Die Leichname von Saul und seinen Söhnen wurden verbrannt und die Gebeine begraben.

Ps 141.7

Die Gebeine sind hingestreut am Rande (EÜ-Fussnote: Rachen) des Scheols. Mit dieser Redewendung könnten Totengräber beschrieben sein.

Was mit den Gebeinen von einigen der Mächtigen der Weltgeschichte geschah, sei hier im Folgenden noch erwähnt:
Oliver Cromwells Knochen wurde gleich nach der Restauration der Monarchie 1661 bei Nacht aus Westminster geholt und an einen Galgen vor der Stadt gehängt. Die Jakobiner holten Mirabeau, den ersten Franzosen im Pantheon, wieder heraus nach vier Jahren. Dafür kam Jean Paul Marat für vier Monate hinein. Die Bezwinger Robespierres warfen seine Knochen in die Kanalisation! Voltaire kam nach 13 Jahren im Grab ins Pantheon, Rousseau nach 16 Jahren. Napoleon musste im Südatlantik 19 Jahre darauf warten (Zitat: Süddeutsche Zeitung 76/94). Als Ludwig IV. von Thüringen im Orient gestorben war, kochte man seine Leiche, um die Knochen vom Leib zu lösen und sie nachher in die Heimat zu überführen.

3.2 Gebein und Leben

Mt 23.27; Lk 11.44

Es gab gekennzeichnete Gräber mit Knochen, und ungekennzeichnete Gräber.

Pred 12.7
2Kö 13.21

Dass Gebeine so haltbar sind, ist ein Zeichen, dass Tote nicht "verschwinden/vernichtet" werden oder gar, dass Gott seinen Lebenshauch völlig zurückzieht (was er ja tut, damit der Mensch stirbt). Im Gegenteil, Knochen können voll Lebensgeist bleiben bei besonders gesegneten Werkzeugen. (Ein Toter, Elisa, weckt einen Toten auf!)

Hes 37.1-14

Durch die Gebeine, durch die auf den Knochen beginnende Wiedererweckung / Zusammenführung, beginnt die Auferstehung, die nationale Wiedergeburt. (von den trockenen Knochen zum Geist des Lebens; fällt der Geist weg, wird der Mensch "nackt bis auf die Knochen", kommt der Geist zurück, bedeutet es neues Leben.)

1Kor 15.44
Joh 12.24

Gesät wird ein seelischer Leib, auferweckt ein geistlicher Leib. Das "Säen in die Erde" von verweslichem Fleisch und Blut im Vergleich mit dem Samenkorn ist noch besser verständlich, wenn man sich die Knochen, hart wie ein Weizenkorn, dazu denkt.

1Kor 15.50

Fleisch und Blut ist vergänglich, "kann das Reich Gottes nicht erben".

2Kor 5.1ff

Ob Paulus bei "Zelthütte" an Tuch (Fleisch und Blut) und an Gestänge (Knochen) denkt? Ob das "neue Zelttuch" aus dem Himmel über die verwandelten, auferstandenen Knochen kommt? -Und somit der Auferstehungsleib gebildet wird?

3.3 Kremation

Christen kremierten Tote nie. Die "moderne" Kremation ist von einem bibeltreuen Christen als endzeitlicher Zerstörungsmechanismus zu erkennen. Freidenker führten sie im letzten Jahrhundert offiziell im Bestattungswesen ein. Durch humanistisches Gedankengut verblendet, lassen sich heutzutage sogar bekennende Christen kremieren. (Achtung: "bekennend" heisst nicht auch automatisch "bibeltreu"!)

1Sam 31.11ff

In der Bibel wird sie nur ausserhalb Israels als Bestattungsritus praktiziert. Ausnahme: die partielle Kremation von Saul und seinen Söhnen (Siehe unter Punkt 3.1.) Da blieben allerdings die Knochen übrig.

1Mo 3.19

Der Grundgedanke der biblischen Erkenntnis und Handlungsweise heisst: ·Zur Erde (Staub) wirst du zurückkehren. Ob bei "Staub" auch "Asche" gemeint sein kann, müsste im Hebräischen erkennbar sein; doch die Kremation würde dennoch nicht praktiziert! Die Knochen des Menschen scheinen "für die Ewigkeit" gemacht, fast unzerstörbar, zu sein. Darauf baute die Auferstehungs-Hoffnung der "persönlichen Substanz" bei den alten Hebräern.
Es ist bemerkenswert, dass weder auf Scheiterhaufen noch in einer Feuersbrunst (Häuserbrandkatastrophen) die Menschen ganz verbrennen! Sogar in den altmodischeren Krematorien blieben die Knochen übrig. Man muss sehr hohe Hitze zufügen, um auch die Knochen verbrennen zu lassen. Seltsamerweise brennen Knochen von jungen Menschen schlechter als die von alten! Desgleichen bei Drogentoten und sogar Aidstoten oder Krebstoten, die eine Chemotherapie oder ähnliches durchmachten: Sie brauchen bis zu einer Stunde länger bis zur Einäscherung. Bei einigen muss die Hitze der glühenden Steine im Ofen auf bis zu ca. 1000 Grad Celsius erhöht werden. Dauert auch dies zu lange, wird eine offene Gasflamme noch hinzugefügt (bei Elektroöfen mehr Hitze, längere Verbrennung). In den Urnen befindet sich nach der Kremierung eher ein "Aschen-Granulat" als "Asche", es sind feine Asche-Bröckchen, kein Aschestaub.
Die Knochen von Märtyrern, die auf dem Scheiterhaufen endeten, überstanden das Verbrennen und wurden in der Regel verscharrt oder zerstreut.
In den Knochen scheint viel Kraft zu stecken (nicht nur in denen von Elisa). Noch vor 50 Jahren haben Knaben Knochen gesammelt (auf Schutthalden) und sie als Altstoff verkauft, erzählte mir ein älterer Christ. Diese wurden dann zu Knochenmehl zerrieben und als brauchbarer Dünger auf die Felder gestreut!

3.4 Die Gebeine Josephs

1Mo 50.25+26
1Mo 50.2-6

Joseph prophezeit seinen Brüdern den Wegzug aus Ägypten, in das Land welches Gott Abraham, lsaak und Jakob zugesagt hat. Bereits Jakob, sein Vater (in der Bibel sinnbildlich als Israel betitelt), hatte ihm das Versprechen abgenommen, ihn im Lande Kanaan zu begraben (an der gleichen Stelle wie Abraham und lsaak). Nun lässt auch Joseph die Söhne Israels schwören, seine Gebeine in das verheissene Land mitzunehmen.

Hebr 11.22

Der Glaube, eine Verwirklichung dessen, was man hofft, hat Joseph zu diesem Akt getrieben. Er wusste, dass das Volk Gottes zur damaligen Zeit auch eine örtliche Bestimmung im Land Kanaan hatte. Joseph stirbt schliesslich, 110 Jahre alt.

2Mo 13.19

Als die Zeit des Auszuges aus Ägypten kam, nahm Mose wiederum durch den Schwur der Söhne Israels gebunden, Josephs Gebeine mit.

Jos 24.32

Schliesslich begraben sie die Gebeine Josephs in Sichem auf einem Feldstück, das Jakob den Söhnen Hemors abgekauft hatte.

3.5 Die Gebeine Sauls

1Sam 31.11-13

Hier wird von der einzige Stelle in der Bibel, die an eine Feuerbestattung im heutigen Sinn erinnern könnte berichtet. Als die Bewohner von Jabes-Gilead von der Schändung von Saul und seinen drei Söhnen hörten (Saul und seine Leute hatte Ihnen Hilfeleistung gegen die Ammoniter geleistet 1Sam11), holten sie die Leichen in Beth-Shan, brachten sie in ihre eigene Stadt nach Jabes, verbrannten sie und begruben die Gebeine. Wollten die Bewohner mit der Verbrennung evtl. Spuren des verstümmelten Fleischleibs löschen und die Gebeine gewissermassen reinigen? Unter diesen Gedanken erscheint die Verbrennung nicht als negativ, nicht zuletzt, weil die Knochen erhalten blieben und begraben wurden (es wurde keine Asche begraben). Wenn man weiss, dass Jabes-Gilead Dürrland ist und Beth-Shan mit Elfenbeinhausen wiedergeben werden kann (s. Teil Zähne Punkt 3) ahnt man tiefere geistliche Bedeutung. Die Bibel teilt uns ferner ein interessantes Detail mit, nämlich, dass sie den Körper unter einer Tamariske begruben. Tamarisken gehören zur Familie der Salzpflanzen, so genannte Halophyten. Das sind Pflanzen die Salz ausscheiden vermögen und somit von hoch konzentriertem Salzwasser leben können. Abraham Selbst pflanzte eine Tamariske zu Beerseba (1Mo 21.33). Die Tamariske also als ein (Über-)Lebensbaum inmitten von Wüsten- und Feindeslandschaft. Die Knochen wurden folglich aus einem feindlichen Machtbereich in ein Dürrland geführt und unter dem Lebensbaum in Bewahrung gebracht.
2Sam 21.12-14 Im Zusammenhang mit 2Sam 21.9-11, einer tragischen Geschichte einer beherzten Mutter Namens Rizpa (Rizpa bedeutet Glühkohle), liess David die Gebeine von Saul und des Sohnes Jonathan wieder ausgraben um sie an den definitiven Bestimmungsort zu bringen, in das Grab seines Vaters Kis, im Land Benjamin (übersetzt: Sohn der rechten Hand, der glücklichen Seite) zu Zela. Der Ortsname Zela bedeutet Zelle und ist das gleiche Wort als in 1Mo 2.22. Eva wurde aus einer Zelle Adams gebildet (üblicherweise mit Seite oder Rippe übersetzt). Offensichtlich findet mit den Knochen Sauls eine Umkehrung statt. Gott lässt die Knochen zu ihrem Ursprung zurückführen, in die Zelle zurücklegen. Ein von Gott persönlich zugewiesener Ehrenplatz.

Haut

Mit Haut und Fleich hast Du mich bekleidet (Hi 10.11)

Die Haut ist nicht nur unser grösstes, sondern auch eines unserer vielseitigsten Organe. Sie lässt uns schwitzen oder bibbern und hilft so, die Körpertemperatur zu regeln. Sie reagiert sensibel auf jede Berührung, schenkt uns Wohlgefühl bei Streicheleinheiten, warnt uns vor den Gefahren heisser Herdplatten und scharfer Messer. Sie produziert Farbstoffe, die uns (in einem gewissen Masse) vor den Strahlen der Sonne schützen. Und sie ist der Schutzwall des Körpers gegen Bakterien und Viren.

1. Definition von Haut

CHROOS ist das Grundwort für "Haut" im Griechischen. Es wird verwendet für: Fleisch, Körper und Glieder, Farbe. Das Wort CHROOMA (es kommt im NT nicht vor) ist uns von "chromatisch" bekannt und heisst aus dem Griechischen: Farbe, Hautfarbe, Teint, Schminke. CHROOS wird auch im Lexikon mit Hautfarbe, Farbe, "Oberfläche des menschlichen Körpers" übersetzt. CHROOS ist sprachlich verwandt mit dem Verb CHRAUOO = berühren, nachbarlich nahe sein. CHRAUOO evtl. verwandt mit CHRIOO = salben. Man salbt die Oberfläche, bei Menschen die Haut Salben = glänzend machen mit Oel.

Apg 11.26-28; 1Petr 4.18
(im NT 3 mal erwähnt)

Daher CHRIOO - CHRISTOS = der Gesalbte, Glänzende. Die CHRISTIANOI wären die zu Christus gehörenden, "die Glänzenden"! Die Worte CHRISMA = Salbe, Salböl werden auch als Gabe des Geistes genannt und sind verwandt mit CHRÄMA (unsere Creme).
CHRÄMA = Stück, Menge, Geschäft, somit: Geld, Güter, Schätze, Reichtum, Macht in Zweitbedeutung.

2.1 Haut und Kleider

2Mo 22.27

Haut ist Bedeckung des Körpers, Kleid ist Bedeckung der Haut.

2.2 Haut: Kleid bei Mensch und Elementen

1Mo 3.7-10

Als Reaktion auf den Genuss der (Misch-)Frucht erlangten Adam und Eva andere Augen, womit Sie Ihr Hautkleid, sprich Ihre nackte Haut erkannten. Nacktheit muss also ein neuer Zustand gewesen sein: Die Haut war nun ohne Schutz von umgebendem Licht (siehe Punkt 3).

1Mo 3.21

Interessante Tatsache: Gott bekleidete das erste Menschenpaar mit Röcken aus Fellen. Kleidung kam also beim Menschen erst nach dem Sündenfall. Tiere aber hatten von Anfang an Felle.

3Mo 4.11;4Mo 19.5;
2Chr 29.34; 36.11; Hi 10.11

Zwischen Fleisch und Haut wird in der Bibel unterschieden. Hiob beschreibt seinen verborgenen Entstehungsprozess (Hiob 10.8-12) und wie dabei Gott ihn mit Haut und Fleisch bekleidet hat.

Jes 40.22

Der Himmel wird als ausgespannter Flor (wörtl. Dünngemachtes) gesehen. Zu Flor nach Duden: "Dünnes Gewebe, samtartige Oberfläche eines Gewebes". Kleid könnte also eventuell auch mit Zelt-Gewebe, Teppiche (Ziegenhaare) verglichen werden.

Mt 8.28

Auch Pflanzen sind bekleidet durch Form und Oberfläche. Wenn "Kleidung" gleichbedeutend mit "Haut" ist, dann muss unter der Bekleidung der Pflanzen die Pflanzenhaut zu verstehen sein.

3. Licht und Haut

Ps 104.2

Adam und Eva wurden nach dem Ebenbild Gottes geschaffen. Da Gott mit Licht bekleidet war, muss es auch bei ihnen so gewesen sein. Durch den Sündenfall ist das Licht weggegangen und sie realisierten, dass sie nackt waren. Das zuerst als äusserlicher, dann als innerlicher Vorgang.

3.1 Nacktheit

Bei Gott gibt es keine himmlischen Wesen, die nackt sind. Öffentlich dargestellte Nacktheit hat immer mit Blösse, Scham und Gericht zu tun. Die Nacktheit Jesu am Kreuz gehörte mit zur Strafe, und ist somit auch Gegenstand seiner Erlösung! Sie war ein Teil des Gerichts, das über den Sohn Gottes an unserer Statt ging.

1Mo 3.1

„Listig" ist im hebräischen engstens mit „nackt" verwandt. Nacktheit besass offensichtlich auch die Schlange und Verführerin in Edan. Nacktheit ist Verführungslist.

3.2 Strahlende Haut bei Mose und Jesus

Andere Auslegung: Das Licht ging durch den Sündenfall von Adam und Eva nicht zu Gott zurück, sondern zog sich zusammen und bildete so die Haut. Demnach wäre Haut erstarrtes Licht!!! Folgen wir dieser Auslegung wird klar, dass die Haut "reaktiviert" werden konnte in der Gegenwart Gottes, wie beispielsweise bei Mose.

2Mo 34.29; 30+35

Moses Haut (Kleid) verwandelte sich in Gottes Nähe und "strahlte noch", als er von Gott zurückkehrte. Die Haut muss also in einer solchen Art und Weise reaktiviert worden sein, dass sie, ähnlich wie fluoreszierende Stoffe, in der Gegenwart Gottes wieder zu Licht wurde. Doch nahm das Glänzen langsam wieder ab, als er sich von der Gegenwart Gottes entfernte. Das Licht erstarrte wieder zur Haut.

Mt 17.2; Mk 9,2-4; Lk 9.29+30

Bei Jesus auf dem Berg der Verklärung begegnen wir einer ähnlichen Metamorphose (Verwandlungsphänomen). Was bei Mose durch einen Prozess stattfand, (sich nähern und sich entfernen aus der Gegenwart Gottes), konnte bei Jesus als Quelle des Lichts, der stets mit Gott eins war, jederzeit erfolgen. Seine äussere Form, die mit Haut begrenzt gewesen ist, konnte nach seinem Willen mit Licht durchbrochen werden oder in Licht umgewandelt werden.

3.3 Licht. Geist. Schatten

2Kor 3.12,15,16,18
(unbedingt lesen zum nebenstehenden Textverständnis)

Die Herrlichkeit bei Paulus, Petrus und Maria: Die Israeliten schämten sich, dass das Gesetz an Lichtkraft abnahm, und deshalb legten sie eine Decke über Moses Angesicht. Im NT wird die Begebenheit geistlich ausgelegt, indem das Gesetz aufhört zu leuchten, und an diese Stelle die Herrlichkeit Jesu Christi (das Leuchten durch den Heiligen Geist) tritt. Dabei geht es hier um das Wort PROSOOPON, dass Angesicht, Stirne bedeutet, anstelle von Haut (CHROOS). Wahrscheinlich ist es wichtig, dass hier "das Anzuschauende", das Gesicht, betont wird, anstelle der Haut des Gesichts. Nun zu Paulus. Im Zusammenhang mit ihm stossen wir im NT auf das nur einmal vorkommende griechische Wort CHROOS. (Haut).

Apg 19.12

Zur Heilung von Kranken suchte man die aus Hautkontakt kommenden Schweisstücher und Schürze des Apostels zu erlangen! Paulus Haut war durchlässig für den ihm innewohnenden Geist. Offensichtlich müssen aus einem geistlich gesunden Menschen, wie Paulus es war, Abwehrstoffe ausgesondert worden sein, (via Schweiss) die Krankheitserreger banden und zerstörten - genau das Gegenteil, das üblicherweise bei ansteckbaren Krankheiten geschieht, bei denen über Körperflüssigkeiten angesteckt wird (Blut, Speichel, Atemwege usw.) Durch seinen Schweiss, aus den Körperporen, tränkten sich die Unterkleider mit Kraft und Herrlichkeit.

Apg 5.15

Ähnliches finden wir auch bei der innewohnenden Herrlichkeit von Petrus: Wir stossen hier auf das griechische Wort EPISKIAZOO = "auf-oder überschatten" Der natürliche Schattenwurf des im Sonnenschein gehenden Petrus bestimmte den "Aktionsradius" der heilenden Ausstrahlung seines Körpers.

Mk 4.32

Die eigentliche Bedeutung für das Wort Schatten (SKIA), finden wir bei Markus: der Schatten, der den Vögeln Schutz gewährenden Staude, bezeichnet also einen Ort der Geborgenheit, wie die Natur ihn zu bieten vermag.

Apg 5.15

Zurück zu Apostelgeschichte 5.15: Die Kranken wurden auf die Strasse gebracht, damit der genesende Petrusschatten auf sie fiele. Diese Stelle beschreibt nun die Heilkraft Gottes, deren situationsbedingter Wirkungsbereich, in diesem Fall mit dem des Petrus, identifiziert wird. So ist letztlich bei all diesen Stellen Gott der Urheber einer Überschattung (Schattenwurf) des Menschen, die der Veranschaulichung von Gottes Kraft und Herrlichkeit dient.

Mt 17.5

Mit Hilfe des alttestamentlichen Bildes von der lichten Wolke, kennzeichnet diese Stelle den Herrschaftsbereich Gottes. Die lichte Wolke, die über ihnen steht, bezeichnet die Gnadengegenwart Gottes.

Lk 1.35

Bei der Schilderung von Marias Empfängnis fehlt das konkrete Bild der schattenwerfenden Wolke. An der Stelle ist, abstrakter und zugleich direkter, von dem göttlichen Subjekt des EPISKIAZOO, des Überschattens, die Rede. Wir gehen noch einen Schritt weiter: Ist nicht die Hautdurchdringung auch der Geruch einer Person? Knoblauchgenuss kann beispielsweise von der Porenausdünstung her wahrgenommen werden, also ist der ganze Körper durchdrungen davon!

2Kor 2.14-16

Paulus beschreibt den Gläubigen als einem Menschen, der „Wohlgeruch" ausströmt. So lässt sich auch die Stelle im Korintherbrief erklären. Der Geruch war ein äusseres Zeichen einer von innen her kommenden Herrlichkeit der Erkenntnis Christi, der sich um die Apostel ausbreitete wie ihre Worte und um sie herum Ablehnung oder Sympathie erzeugte!

4. Aussatz und Haut

3Mo Kap13+14 (Gesetzgebung über Aussatz)
2Kön 5.27

Die meisten Stellen über Haut finden wir im Zusammenhang mit Aussatz. Aussatz wird im AT zur Bezeichnung von verschiedenen Krankheiten gebraucht. Es bezieht sich jedoch selten auf die Krankheit, die gewöhnlich Lepra genannt wird. Weiter ist Aussatz über Generationen übertragbar. Aussatz ist heilbar und nicht tödlich. Dennoch wurden Aussätzige aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. (Ausnahme: im Heidentum nicht immer, siehe der syrische Feldherr Naaman.) .

4Mo 12.4-16; 2Kön 5.20-27

Die wohl bekanntesten Geschichten diesbezüglich finden wir bei Mirjam und Gehasi, bei denen Aussatz als Folge von Ungehorsam ausbrach.

2Kön 5.27

Gehasi bekam den Aussatz von Naaman. Das ist umso erstaunlicher, als Naaman das Haus Elias im Krankheitszustand nicht betreten hatte - eine normale bakterielle Übertragung von daher nicht möglich war.

vgl. Hi 2.7; Lk 13.16

Spekulative Gedanken hierzu: Krankheit in ihrer vielfältigen Ausprägung ist abrufbar. Satan hat Macht über die Krankheit, greift bei Abruf (z.B. Fluch) quasi ins Regal.

vgl. Hi 1.6 ff

Dennoch ist Satan letztlich nur in den Willen Gottes eingebunden, er kann nur bis zu einem gewissen Punkt gehen. Es müssten also auch heute (vor allem im Hauterkrankungsbereich) Krankheiten sichtbar werden, die weder auf direkte Ansteckung noch auf Vererbung zurückzuführen sind. (Häufung von Hautallergien beispielsweise).

Eph 2.2
vgl. Lk 8.26

Gibt die Atmosphäre das, was sie an Giften alles aufnehmen muss, durch Satan, den Verwalter dieses Bereiches zunehmend an den Menschen zurück (ähnlich wie bei Dämonen)?

4.1 Krankheit und Haut

Hi 16.15;
Kla 3.4; 4.8; 5.10

Eine Ansammlung von Stellen, bei denen Haut im Zusammenhang mit Krankheit vorkommt.

Hi 7.5

Nach dieser Schilderung war die Krankheit Hiobs unter der Haut: Das Fleisch war mit Gewürm und Krusten bekleidet, die Haut zog sich darüber zusammen und eiterte. Wahrscheinlich hatten Maden oder ähnliches in den Geschwüren ihre Eier abgelegt.

Hi 19.20

Das Gebein klebt an der Haut. (eventuell eine Illustration enormer Abmagerung?); nur mit der Haut der Zähne ist Hiob entronnen. Ist damit die Haut über den Zähnen gemeint (Wangen)? Oder eventuell sogar der Zahnschmelz? Beides könnte Hinweise auf Hiobs Leiden liefern.

Hi 30.30
Hi 19.26

Die Haut Hiobs hatte sich aufgrund der Krankheit schwarz gefärbt (original Text: Schwarzrot) und schälte sich. Hiob bekundet über brennendes glühendes Gebein! Verbrannte Hiob regelrecht am eigenen Leibe? Deutet es eventuell zusätzlich auf eine innerliche Verbrennung hin, könnte hier eine extreme Form eines Burnoutes (Ausgebranntsein) dazugekommen sein?
Und dann bezeugt Hiob aus der Tiefe eines so leidvollen Zustandes, aus dem Zustand einer Verkohlung gleich(!), eine verblüffende und zugleich rätselhafte Aussage, nämlich, dass er Gott aus seinem Fleische sichten werde!
Könnte hier gemeint sein: Wenn nach der Haut, die ja bereits zerstört ist, auch das Fleisch zerstört ist (das Vergängliche, die Persönlichkeit, das Selbst), so werde ich dennoch aus meinem Fleische heraus neu erstehend, Gott anschauen, den go'el (Erlöser)?

5. Haut und Identität

Jer 13.23

Ebensowenig ein Leopard sein geflecktes Fell ändern kann, kann ein dunkelhäutiger Mensch seine dunkle Hautfarbe loswerden. Haut ist Identität.
Interessante Studie: Ich glaube, dass das wahre Israel (die zwölf Stämme) verborgen ist auf der ganzen Welt. Der jetzige Staat Israel ist eventuell eine erste Ansammlung von wahren Israeliten, der uns eher symbolisch bereits etwas davon zeigt, aber niemals als Nation das wahre Israel ist. Wir gehen also davon aus, dass das wahre Israel von Gott verborgen wird. Erst bei der Wiederkunft Christi wird offenbar werden, wer zum wahren Israel gehören wird. Wenn dem so ist, muss Israel ja bereits existieren, so wie es immer existiert hat. Es lebt also sozusagen unter falscher Haut, oder aber es hat eine andere Haut (Maske, Larve) über sich, sodass es nicht ersichtlich ist, wer Israel wirklich ist.

Kol 3.11

Wer sind die Skythen die offensichtlich zu einem bedeutenden Stamm gläubig gewordener Menschen zählen? Umso interessanter wird diese Stelle aus dem NT, wenn wir auf den sprachlichen Ursprung stossen über das Wort Scythe. Scy = Haut, Scylo = zerreissen, apo Scylo = Fell abziehen (!), scylos = Tierhaut. Daher lebt das wahre Israel unter einer falschen Haut, die nur erkennbar wird denen, die vom Geist getrieben werden.

1Mo 27.1-39

Israel wurde bereits schon einmal unter einer falschen Haut gesegnet. Die Geschichte von Esau und Jakob zeigt auf, dass Jakob unter falscher Haut zum Segen kam. Jakob musste sich verkleiden, um an den Segen zu kommen, erst danach wurde es offenbar, dass Jakob zu Israel wurde. Diese Geschichte ist also prophetisch. Sie zeigt, dass Israel unter falscher Haut zum Segen kam.

6. Diverses zu Haut

Hi 2.4

Haut als Zahlungsmittel. Im Tauschhandel (offensichtlich schon im frühsten Buch der Bibel!) wurden (Tier)-häute gegen andere Schätze getauscht. Hiob hätte um sein Leben alles gegeben. Daher bedeutet Haut auch Leben.

Hes 37.8+8

Bei Hesekiel gehört die Haut mit zu neuem Leben.

Mi 3.2+3

Haut im Zusammenhang mit Ausnützung und Missbrauch.

Hi 40.26

Die dicke Tierhaut des Leviathans wird in diesem Vers angesprochen. In der Jerusalemer Bibel, sowie in den Einheitsübersetzungen ist von einem Doppelpanzer die Rede. Unseres Wissens besitzen auch Echsen, Saurier (beispielsweise Stegosaurus) usw. einen Doppelpanzer.

7. Die Haut Esaus

1Mo 25.25

Esau wird als „rötlich, am ganzen Leib wie ein härener Mantel" beschrieben (nach Paul-Betz Wörterbuch: Hären = Haare, speziell aus Ziegenhaar verfertigt). EÜ-Fussnote setzt Esau mit behaart gleich.
1Mo 27.11 Esau war haarig, sein Zwillingsbruder Jakob aber glatt.
1Mo 27.16 Rebekka umband Jakobs Nacktstellen mit Fellen von Ziegenböcklein. Für die Täuschungslist war echtes Tierfell erforderlich. Esaus angeborener Hautpelz war offensichtlich wie bei Ziegen beschaffen.
1 Mo 25.27 Esau war ein Jäger, ein Mann des Feldes. Zu Feld lässt sich zuordnen die Schlange, die ein Tier des Feldes war (1Mo 3.1) und auf einem Feld erschlug Kain seinen Bruder Abel (1Mo 4.8).
Offb 17.3 Die Epidermis Esaus war rot. Erscheint das nach KNT-Übersetzung scharlachrote wilde Tier (noch besser: jagende) evtl. rot-häutig?
Ri 16.17 Simson, ein Mann nicht wie alle Menschen, hatte seine Stärke in den Haaren gelagert.
Damit entpuppt sich der rothäutige mit Pelz versehene Esau als ein mächtiger Mann des Bösen. In Esaus Haut scheint viel jagende Kraft zu stecken, welche sich in vielen Generationen bemerkbar übertragen hat, so wie der Dauerstreit der Edomiter gegen Israel.

Haar

Dein Haar ist wie eine Ziegenherde die herabströmt(Hl 6.5)
... und wie Purpur (Hl 7.5)

Solange es Menschen gibt, werden die Kopfhaare gepflegt und geordnet. Frisuren sind nicht ausschliesslich nur Schmuck, sie teilen etwas über die Persönlichkeit eines Menschen, über Sitten und Besonderheiten verschiedener Völker, manchmal auch über ein Amt oder einen Beruf mit.
Das AT kennt nicht weniger als dreizehn Fachbegriffe, die sich aufs Haar und seine Pflege beziehen.

1. Haar und seine vielfache Bedeutung

1.1 Die Symbolik

Haare und Bart sind die natürlichen Auswüchse des Fleisches und bilden einen Schmuck des Mannes und einen Schleier der Frau.

Jer 7.29; 48.37; Hes 7.18; Hi 1.20

Während Haar im Allgemeinen als Ausdruck der Freude gilt, bedeutet das Abschneiden der Haare (Kahlkopf, Glatze) Traurigkeit und Scham.

Lk 7.38+44;
Joh 11.2; 12.3

Im NT begegnen wir Frauen, welche Jesus die Füsse mit den Haaren ihres Haupts trockneten. Die Tränen sind Ausdruck ihrer Trauer. Das Trocknen mit ihren Haaren könnte Ausdruck der Freude über die empfangene Vergebung bedeuten.
Das Küssen von Jesu Füssen könnte Ausdruck gesteigerter Freude bedeuten. Das Salböl gilt als Zeichen der göttlichen Salbung auf ihrem Tun und Empfinden.

1.2 Haarfarben und ihre Bedeutungen

3Mo 13.3+4; 21-26
Vers 31

Weiss verwandeltes Körperhaar in einem Mal oder Flecken kennzeichnet den Aussatz.

Verse 30, 32, 36, 37

Auf Haupt oder im Bart ist goldgelbes, dünnes Haar Kennzeichen davon,
hingegen schwarzes Haar ein Zeichen der Reinheit.

3Mo 14,8+9

Sämtliches Schneiden der Haare, (sogar Augenbrauen!) bewirkte Reinigung vom Aussatz.

Spr 16.31

Graues Haar steht als prächtige Krone auf dem Weg der Gerechtigkeit.

Hl 7.5; Jes 3.24; 15.2; 22.12

Ausdruck der Schönheit sind auch rötliche Haare, wie wir im Hohelied lesen können.

1.3 Haar im sprichwörtlichen Sinn

Ri 20.16

Krieger, die aufs Haar genau Steine schleuderten. Haare werden als Bilder für Genauigkeit gebraucht.

1Sam 14.45;
2Sam 14.11;
1Kön 4.52; Dan3.27

Die Aussage. "dass von jemandes Haaren keines auf die Erde fallen soll", bedeute Schutz für das Leben des Angesprochenen.

Mt 10.30; Lk 12.7; Apg 27.34

Auch Jesus redete ganz ähnliche Worte in den Evangelien. Sogar die Zahl der Haare hängen vom Ihm ab: „an euch sind selbst die Haare des Hauptes alle gezählt". Diese und andere Aussagen treffen das heutige oft gehörte Sprichwort "man soll dir kein Haar krümmen".

Ps 40.12; Ps 69.4

In den Psalmen bezeichnet David mit dem Begriff Haare eine unüberblickbare Menge.

Hos 7.9; Jes 46.4
Hl 4.1; 8.5

Graues Haar wird im übertragenen Sinn für das Alter gebraucht und für die Schönheit des Haares eine Herde hüpfender Ziegen.

Jes 7.20

Im Buche Jesaja spricht eine Gerichtsandrohung gegen Israel, dass die Haupt-, Bart und Beinhaare durch den König von Assyrien geschoren werden.

Hes16.7 (Ebenfalls Gerichtsdrohung: Ps 68.21)

Ebenfalls prophetisch ist das wachsende Haar der Jungfrau (Volk Israel) im Buch Hesekiel anzusehen.

Mt 5.36

Wie sehr der Schmuck des Haares der unaufhaltsamen Vergänglichkeit unterworfen ist, sagt der Herr im Matthäusevangelium.

Lk 21.18;
Apg 27.34

Ein ermutigenden Wort: Inmitten von Verfolgung und Bedrängnis wird kein Haar von unserem Haupt verloren gehen. Das heisst, dass Gott uns bis zum Ende beschützen wird.

2. Die Bedeutung von Haaren in alttestamentlichen Bräuchen

4Mo 6.5;
4Mo 6.18+19

Jeder von Gott Geweihte, der sich für ihn absonderte, durfte sein Haar nicht mehr abschneiden bis die Tage seiner Absonderung vorbei waren.

3Mo 21.5
Hes 44.20

Priester durften sich keine Glatze scheren und auch den Rand des Bartes nicht abschneiden. Kurze Haarpracht war ihnen vorgeschrieben.

vgl.: 2Kön 2.23

Vielleicht hatte Elisa ungewollt eine Glatze (siehe auch unter Punkt 4).

5Mo 14.1

Die Kinder Israels durften sich zwischen den Augen (Augenbrauen) nicht scheren für die Totenklage.

5Mo 21.12

Wenn ein Israelit eine Frau als Kriegsbeute heimbrachte und sie heiraten wollte, musste sie die Haare und die Nägel schneiden. Haare und Nägel decken sozusagen (wie eine Art) den Werdegang der Vergangenheit auf. Durch diese Handlung wurde symbolisch der Schlussstrich zum bisherigen leben vollzogen.

3. Haare und die Nasiräer

4Mo 6.5+18

Ein Nasiräer ist ein Abgesonderter, ein Geweihter Gottes. In der Schrift gibt es genaue Gesetze über die Haarpracht der Nasiräer. So muss er zum Beispiel das Haupthaar während der Weihezeit frei wachsen lassen. Es soll kein Schermesser auf sein Haupt kommen. Ist die Weihezeit vorbei soll er sein Haupt scheren und das Haar auf das Feuer legen, das unter dem Friedensopfer ist.

Ri 13.5, 7, 14

Der uns wohl bekannteste Nasiräer in der Bibel ist Simson. Simson ist dazu berufen, ein Nasiräer von Mutterleib an zu sein. Deshalb soll Simsons Mutter während der Schwangerschaft nichts Unreines essen. Am Anfang der Simson-Geschichte ist nur vom Haarescheren dieRede. Das Haar als solches wird erst später erwähnt.

Ri 16.13, 19, 22

Simson spricht von den sieben Haarflechten seines Hauptes. Weist die 7, die VolIzahl Gottes darauf hin, dass Simson sein Haar in vollkommener Weise erhalten und getragen hat?

Vers 22

Nach dem Raub seiner Haare durch dieFeinde geschieht neues Wachstum. Mit dem Wachstum kommt die Kraft wieder. Das bedeutet eine neue, (automatische) Weihe und damit Wiederannahme und Wiedereinsetzung Simsons in das Amt des Richters. Dies heisst also trotz persönlicher, moralischer Schwäche wird Simson von Gott bis zum Schluss bestätigt. Diese Geschichte ist einBild der Gnade.

Ri 16.30b

Der Gerechte ist nicht unterzukriegen, weil Gott in seiner Gnade zu ihm steht. Interessant erscheint hier der Vergleich zu Jesus Christus: Während Simson durch sein Ende mehr menschliche Feinde tötete als in seinem ganzen leben, besiegte Jesus durch seinen Kreuzestod mehrgöttliche Feinde wie z.B. auch alle Dämonie als er es zu seiner irdischen Lebenszeit tat.

3.1 Haare: ein Fahrtenschreiber des Körpers

Bereits seit langem wissen Toxikologen, dass sich über die Nahrung aufgenommene Schwermetalle wie Arsen in den Haaren ablagern. Seit den Achtzigerjahren ist klar, dass sich auch organische Substanzen aus Drogen und Medikamenten in unseren Haaren niederschlagen.
Gesundes Haar wächst zirka einen Zentimeter im Monat, ein sechs Zentimeter langes Haar gibt daher Aufschluss über den Drogenkonsum des letzten halben Jahres. Ähnlich den Jahresringen bei Bäumen kann die Position der Drogen im Haar - nahe der Haarwurzel oder der Spitze - gar über den Zeitraum der Einnahme Auskunft geben. (Auszug SonntagsZeitung 29.10.2000). Diese Erkenntnisse werden in Gerichtsfällen zum Beispiel angewendet. (Siehe auch unter Punkt 3).

vgl.: Gal 5.20; Offb 9.21

Während Drogen unseren Körper sehr stark beeinflussen, dringen sie auch in unser geistliches Wesen ein. Diese Tatsache wird sehr interessant, wenn wir das Wort "Drogen" (griechisch: PHARMAKEIA) uns im NT anschauen. Es wird mit "Zauberer Okkultismus" in Verbindung gebracht; man stiess also mit Bewusstseinsveränderung und -erweiterung in okkulte Gebiete vor.
Geistliche Deutung: Die Folge von geistiger Hurerei speichern sich im Körper ab und sind dort erkennbar.
Die Tatsache, dass Haare statisch geladen werden können, weist auf eine unsichtbare Energie hin. Die Haare können ja einem vor Schreck "zu Berge stehen"!

4. Männer in der Bibel und ihre Haarpracht

1Mo 27,11+23

Esau: Er war ein behaarter Mann, auch an den Händen.

1Mo 42.38;
44.29+31

Jakob: Haar hat erstmals eine Bedeutung in der Heiligen Schrift. Das graue Haar Jakobs soll nicht mit Kummer in den Scheol.

2Sam 14.25-26; 18.6-18

Absalom: Er war der schönste Mann in Israel. Seine Haarpracht trug zu seiner Schönheit bei. Ab und zu Iiess er sich scheren, weil ihm das Haar zu schwer wurde, denn abgeschnitten wog es 200 Schekel (etwa 2,4kg!). Diese Haarpracht wurde ihm zum Verhängnis: "An jedem Tag frass der Wald mehr Menschen als das Schwert". Auch Absalom erging es so: Er blieb in den Ästen eines Baumes hänge und schwebte zwischen Himmel und Erde. An seinem Haar "im Leerraum hängend", wurde er von Joab umgebracht.

1Kön 2.6+9

Joab: Die grauen Haare Joabs und Schimis sollen nicht mit Frieden, sondern mit Blut befleckt in den Scheol hinab fahren.

2Kön 2.9;
2Kön 2.23+24

Elisa: Er war kahlköpfig und mit grösster Kraft (Vollmacht) ausgerüstet ("zweifach Geist" Elias auf ihm). 42 junge Spötter mussten nach einem Fluch Elisas ihr Lebe lassen durch zwei Bärinnen. Dies ist das einzige Mal, dass Elisa hart reagierte. War er in seiner Eitelkeit getroffen oder traf es Gottes Majestät?

Esr 9.3

Esra: Er hatte sich vor Wut, Scham und Enttäuschung Haare an Kopf und Bart ausgerauft.

Hi 4.15

Elifas: Seine Körperhaare richteten sich auf vor Schreck.

Hes 5.1

Hesekiel: Er musste seine Haupt- und Barthaare abschneiden und als prophetisches Zeichen verwenden.

Hes 8.3

Gott hob Hesekiel am Haarschopf empor zwischen Himmel und Erde.

Dan 3.27

Daniel und die Männer im Feuerofen: Das Haar der Männer wurde im Feuerofen nicht versengt.

Dan 4.30

Nebukadnezar: Als er für 7 Jahre ohne Verstand war, wuchsen seine Haare wie Adlerfedern.

Dan 7.9; vgl. auch Offb 1.14

Jesus Christus: Das Haupthaar des Menschensohnes ist weiss wie reine Wolle.

5. Haare und das Geschlecht

1Kor 11.6; 14+15

Paulus gibt im Korintherbrief genaue Anweisungen betreffs der Länge der Haare. Für die Frau ist kurzes Haar schändlich; langes Haar ist eine Ehre. Das Haar ist der Frau anstatt eines Schleiers gegeben. Im Altertum diente die Verschleierung als Schutz allgemein und auch als Schutz vor Dämonen. Wäre es daher nicht möglich, dass lange Haare sozusagen "Antennen zur Geisterwelt" sind?

Vers 10

Oder anders ausgedruckt: Sind Haare "Antennen" für eine geistliche Einflussnahme der Engel? Die unsichtbare Welt (die Engel) soll die Unterordnung der Frau unter den Mann sehen. In der Elberfelder-Übersetzung ist von einer "Macht über dem Haupt" die Rede. In der Fussnote wird dann erklärt, dass die Frau zum Zeichen der Macht oder Gewalt, unter welcher sie steht, ihre Haartracht trägt.

Vers 14

Im NT ist allgemein für den Mann langes Haar schändlich, "eine Unehre". Im AT stand es anders. Hier finden wir den Bezug auf den Geist Gottes bei den Nasiräern. Die ungeschorenen Männer trugen ihr Haar lang für ihren Gott. Wenn das Haar Gott geweiht war, bewirkte es Geistfülle (siehe auch Punkt 3).

Offb 9.8

Eine weitere Parallele zu Haar und der Geisterwelt entdecken wir in der Offenbarung. Die Heuschrecken hatten Haare wie Frauenhaare (vermutlich lang und wehend). Das Hexenbild hat sich im Laufe der Zeit immer wieder gewandelt. So kennen wir die Hexe im Märchen "Hänsel und Gretel" beispielsweise als hässlich, böse mit Kopftuch bedeckte alte Frau. Ausserhalb der Märchenwelt ist dies anders. Dort treffen wir diese Wesen meist mit langen wehenden Haaren an - gleichsam Sinnbild für Schönheit und Verführung. Heute hingegen tragen Hexen kurze oder lange Haare. Das hängt wohl mit ihrem jeweiligen Dienst im Sinne des Bösen zusammen. (Unter "Hexen" verstehen wir nicht nur den feministischen Neo-Hexenkult, der zur Zeit salonfähig gemacht wird, sondern im allgemeinen Frauen im Dienste anti-christlicher, meist verführerischer Geister.)

1Tim 2.9

Weiter heisst es bei Timotheus, dass sich die Frauen mit Würde schmücken sollen statt mit Haarflechten.

1Petr 3.3

Dagegen erwähnt aber Petrus, dass das Flechten der Haare Schmuck für die Frau sei.

Haare signalisieren also eine Haltung:

Offenes langes Haar: Beim Mann: Auflehnung. (Absolom, siehe unter Punkt 4). Diese Haltung wiederholte sich auch in der Hippie-Ära von 1968 an.
Bedecktes langes Haar: Bei der Frau: Unterordnung – im Sinne, dass Sie ihre gesellschaftliche Stellung erkennt und anerkennt.
Kurzes Haar: Beim Mann: Bessere Kampffähigkeit. Absolom wäre nicht hängen geblieben. (Dennoch wäre „unter" der Bedeckung Absaloms Auflehnung geblieben).
Bei der Frau: Auflehnung gegen Normen oder praktische, beziehungsweise modische Gründe.

Generell kann man sagen, dass lange oder kurze Haare bei Frauen meist einen Blickfang für Männer bedeuten. Mit der Anziehungskraft sind „Botschaften" verbunden, die von der Umwelt unterschwellig aufgenommen werden.

Zähne

Deine Zähne sind wie eine Herde zur Schur bereiter Schafe (Hl 4.2)
Zahn um Zahn ... (2Mo 21.24)

Zahnschmelz ist die härteste Substanz im mensch-lichen Körper. Er besteht aus Apatit, einem extrem widerstandsfähigem Kalziumphosphat. Der Schmelz von Zähnen kann sich bei Schäden von aussen nicht mehr regenerieren, etwa wenn Säure in der Mundhöhle anlöst. Im Inneren des Zahnes liegt das Dentin, das deutlich weichere Zahnbein. Es kann sich neu bilden.

1. Definition und Sprachverwandtschaft

Zähne sind harte, knochenähnliche Strukturen, die in den Taschen der Kieferknochen verankert sind. Die Zähne bestehen in der Hauptsache aus einem Gewebe mit Kalkeinlagerungen, dem Dentin. Dentin ist ein knochenähnliches, hartes Gewebe aus Zellen. Es besitzt Nervenfasern und kann Nervenempfindungen, ausgelöst durch Hitze, Kälte oder chemische Reize, übermitteln.

Lk 16.24+25;
Lk 2.48; Apg 20.38

Das griechische Wort für Zähne heisst ODOUS, ODONTOS. Zusammen mit dem verwandten Wort ODYNAOO bedeutet es „Schmerz verursachen".

Röm 9.2; 1Tim 6.10

ODYNÄ = Schmerz an Leib und Seele

Mt 2.18; 2Kor 7.7

ODYRMOS = Wehklagen, Jammern

1Tes 5.3; Mt 24.8; Apg 2.24

OODIN, OODIS = Geburtsschmerz, heftiger Schmerz. Schmerzen des Todes

Gal 4.27

OODINOO = Geburtsschmerzen leiden

Auf einer "Schmerzskala", in einer Zeitung veröffentlicht, war zu lesen, dass Geburtsschmerzen auf "Platz 1" und Zahnschmerzen auf "Platz 2" standen. Auch hier wird die Verwandtschaft der Wortpaare sichtbar.

2. Vom Zähneklappern und Zähneknirschen

Mk 9.18

Wir begegnen dem Ausdruck im Markusevangelium, im Zusammenhang mit dem Knaben, der einen stummen Geist hatte. Das Wort, das hier gebraucht wird, heisst TRIZOO und bedeutet: schwirren, schrillen, zirpen. Der belastete Knabe machte Laute mit den Zähnen (EÜ = knirschen mit den Zähnen).

Hi 16.9;
Ps 35.16; 37.12

Knirschen (= BRYCHOO) und beissen sind Reaktionen der Wut. (BRYGMOS = Zähneklappern).

Apg 7.54;
2Kor 7.10

Bei den Gelehrten in der Apostelgeschichte war es eine Wut gegen sich selbst und gegen Stephanus (hören und handeln). Somit zeigt es Betrübnis an, das Mitdenken bewirkt.

Mt 8.12; 13.42+ 50; 22.13; 25.30

Meistens wird der Ausdruck gebraucht im Zusammenhang mit dem Strafort, der Dunkelheit und Finsternis (Gericht.)

Mt 24.51

Im Gleichnis des treuen und des bösen Knechtes wird letzterer vom Herrn überrascht, entzweigeschnitten und zu den Heuchlern getan -dort soll Weinen und Zähneknirschen herrschen. Offen bleibt nach dieser Stelle die Frage, ob der Knecht denn zweimal büssen müsse jeden Teil für sich selbst (haben Heuchler zwei Persönlichkeiten?).

Jud 12
Jes 26.13+14
1Mo 6.1-4

Im Judas Brief finden wir einen ähnlichen Gedanke: Wir lesen von "zweimal erstorben". Der menschliche Teil muss separat vom Engels-Teil sterben und kann deshalb nicht als "Person" auferstehen. Jeder Teil dieser Wesen – nach biblischen Berichtteils entstanden von den "Söhnen-Gottes = geistgeschaffene Engel" und durch Menschenfrauen, fleischgezeugte Menschenfrauen – also jeder Teil könnte für sich alleine stehen, weil Engel-Menschen·Geschöpfe "unnatürlich" sind.

Lk 13.28

Ein Zähneklappern aufgrund des Sehens der Gerechten im Königreich Gottes (von einer hinausgeworfenen Position aus) finden wir bei Lukas.

3. Bedeutung von Zahn und Elfenbein

Wir lesen von einer Ebene im Lande Sinear, in der später die Stadt Babel errichtet wurde. Sinear (Schinar) ist verwandt mit dem Wort "Schen" = Zahn (Elfenbein). Es ist gleichbedeutend mit dem zweitletzten Buchstaben des hebräischen Alphabets "Schin".

Ps 119.181-168

Wissenswertes: Der Psalm 119 ist in 22 Abschnitte von je acht Versen gegliedert und folgt Buchstabe für Buchstabe dem hebräischen Alphabet. Jeder Abschnitt beginnt mit einem neuen Buchstaben, und jeder Vers in diesem Abschnitt fängt mit dem gleichen Buchstaben an (für den zweitletzten Buchstabe "Schin", siehe Verse nebenstehend). Die Endung "-ar" könnte auch auf "Gegner" hinweisen. So kommen wir zu der Bedeutung: Schinar = Land des Gegners der seine Zähne zeigt.

1Kön 10.18

Elfenbein steht im übertragenen Sinn für die Schönheit des menschlichen Körpers und ist zugleich auch ein Machtbegriff. Der König Salomo machte einen grossen Thron aus Elfenbein, den er mit Gold überzog.

5Mo 32.24

Zähne wilder Tiere werden als Gerichtsmacht gegen das ungehorsame Volk genannt.
Steilfelsen erinnern an Zähne (im Tessin, bei Lugano, heisst ein auffällig zackiger Gebirgszug "Denti della Vecchia" = Zähne der Alten).

1Sam 14.4

So auch im Buch Samuel die genannten Ortschaften Bozez (Byssusartiger, Glänzender) und Sene (Dorniger) - sie erinnern durch ihre Namen an "weisse Zacken".

Mt 13.4+19

Adler, biblisch "Geier", gehören als "Vögel" auch zu den Symbolen der Geistermächte.

Hi 39.28

Hier bei Hiob setzen sie sich auf "Felsenzacken" - in der Höhe, ähnlich wie im Epheser 6.12 erwähnt!

Ps 3.7

Das "Zerschmettern der Zähne der Gesetzlosen" ist somit auch geistig zu deuten.

4. Vorkommen von Zähne im AT

1Mo 49.12

Judas' Zähne sind weiss von der Milch. Macht, umspült von "Weissem" (= Milch, Licht, etc.)

4Mo 11.33

Fleisch zwischen den Zähnen = Lust, Strafe.

2Mo 21.24;
Mt 15.38ff

"Auge um Auge, Zahn um Zahn". Im NT ist diese Stelle wie folgt zu verstehen: Wenn der Kläger fordert, sollen wir in seinem Sinne nicht widerstehen, weil wir unter Gnade anderen Ausgleich fänden.

Hi 19.20

"Mit der Haut meiner Zähne entwichen". Diese Aussage mag wohl eine Anspielung auf seine abgemagerten Wangen sein. Hiob brachte nur das nackte Leben davon.

Spr 10.26

Essig schadet den Zähnen.

Jer 31.29

Die Aussage, dass die Zähne der Kinder stumpf geworden sind, weil die Väter "Herlinge" (unreife Trauben) gegessen haben heisst, dass es keine Sündenübertragung mehr gibt.

Am 4.6

Reine, saubere Zähne bedeutet kein Essen zu haben. Sie können durch nichts beschmutzt werden.

Mi 3.5

Propheten die das Volk irreführen, welche mit ihren Zähnen beissen und Frieden rufen. Verführen = beissen.

Sach 9.7

Greuel zwischen den Zähnen wegtun = Essen von unreinen Lebensmitteln, die oft fremden Göttern als Opfergaben angeboten wurden.

Ps 57.4

Menschen wie Löwen, deren Zähne wie Speere und Pfeile und die Zunge wie ein Schwert ist.

Ps 124.6

Den Feinden gab er nicht zum Raube die Zähne der Entronnenen.

Dan 7.5+7+1

Endzeitliche Tier-Mächte und ihre eiserne Zähne.

5. Zusammenfassung

Zähne sind also Schmerzzufüger ersten Ranges. Sogar in Knauers Lexikon ist unter dem Begriff Zähne u.a. zu lesen, dass Zahnfäulnisherde (besonders in der Wurzel) als Bakterien- und Eiterherde, oft Ausgangspunkte von Krankheiten (Rheumatismus, Neuralgie u.a.) sind.
Doch stehen sie auch mit "harter" Gerechtigkeit des Gesetzes. Mit den Zähnen reagieren auch wir auf Schmerz des Körpers und der Seele.
Unkontrollierte Zahngeräusche können Fremdeinwirkungen bezeugen (siehe unter Punkt 2, Mt 9.18).

Offb 9.8

Die Löwenzähne der Dämonen aus der Offenbarung weisen auf ihr Ziel des Strafgerichts an Menschen hin (siehe Punkt 2). Ihr bedrohliches Aussehen und die Verkörperung von Macht und Dämonie mit Ziel zu zerreissen (siehe Punkt 3) bilden das Bindeglied zum Bild "Löwe":

2Tim 4.17

- hinsichtlich Grausamkeit und Kraft (siehe Punkt 1)

Off 5.5

- aber auch Mut und Kraft (positive Ausnahme Bild Christi)

Off 4.7

- beides wohl im "Lebenden Wesen"

1Petr 5.8

- brüllend, angsterregend, beutesuchend (siehe Punkt 1)

Hebr 11.33

- im Glauben Rachen "verstopfbar"

Jes 11.7

Das Bild "Löwe" verändert sich wiederum durch diese Prophetenaussage:

Off 20.3

Somit verändern sich Reisszähne zu stumpfen Zähnen - der "böse" Löwe ist nicht mehr!

Apropos Zähne:
Die wichtigste Aufgabe der Zähne besteht in der Zerkleinerung (beissen, kauen) der Nahrung. Der Mensch bekommt zweimal im Leben Zähne: Das Milchgebiss als Kind, bestehend aus 20 Zähnen, und das bleibende Gebiss zu 32 Zähnen.

1Petr 2.2;
1Kor 3.1-3.3

Botschaft an den wiedergeborenen Menschen: Nach einiger Zeit ist es angebracht von der Milch entwöhnt zu werden und kräftigere geistliche Nahrung zu sich nehmen. Unser christliches Ur-Brot dazu ist die Bibel

 

JoomShaper