Kapitel 2 - Schiffe, Menschen, Wind und Wetter

DIE SCHIFFE

Auf der Reise von Jerusalem nach Rom benutzen Paulus und seine Gefährten drei verschiedene Schiffe. Das Schiff wurde seit der frühesten Christenheit als ein Symbol für die Kirche/Gemeinde gesehen. Wie könnten wir nun diese drei Schiffe in einen Vergleich mit der Gemeinde Jesu Christi einordnen?

Wir versuchen es aus der Perspektive des Textes der Apostelgeschichte, Kapitel 27 und 28. Denn wie in diesem Bericht die Menschen auf Schiffen zu ihrer Bestimmung reisen, so könnte es auch ähnlich für die Menschen in irgendeiner Gemeinde sein. Oder reizt es gar, den Vergleich mit der Gesamtgemeinde zu versuchen? Was auch immer, einige Fragen stellen sich manchem aufgerüttelten Christen:

- Wo steht oder bewegt sich meine Gemeinde?
- Welchen Platz soll ich auf dem Gemeindeschiff einnehmen? Ist das Schiff auf gutem Kurs? Ruht es noch im Hafen? Kämpft es bereits auf hoher See im Sturm? Oder ist es bereits gekentert?
- Welche Zukunftsaussichten bestehen überhaupt noch?
- Wo und wie soll ich mich im Schiff investieren?

Diese Studie kann keine fertigen, individuellen Antworten liefern, doch sie kann manchen Denkanstoss geben. Sie sieht die Gemeinde Jesu in drei Schiffen, eine Gemeinde in drei Situationen. Man kann auch mögliche, geistliche Entwicklungsphasen des einzelnen Christen darin erkennen. Sie versucht aus dem historischen Bericht des Lukas eine Parallele zur heutigen und kommenden Situation zu ziehen.

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DIE SYMBOLIK DES SCHIFFES

Udo Becker schreibt in Lexikon der Symbole (1)
"SCHIFF, Sinnbild für Reise und Überfahrt, damit auch Symbol für das Leben, die Lebensfahrt. Frühe Beispiele dafür schon in Mesopotamien. Im Christentum ist das Schiff, häufig mit zusätzlichem Bezug auf die Arche Noah, ein Symbol der durch die Wogen der weltlichen Gefahren sicher steuernden Kirche. Auch die architektonische Gestalt des Kirchenbaues (worauf bereits die Bezeichnung Mittel-, Seiten- und Querschiff deutet) wurde, häufig ins Detail gehend, mit einem Schiff verglichen; gelegentlich findet man auch Altäre in Schiffsform."

In der Antike wurden Schiffe nur aus Holz gebaut. Gebaut von Menschen, die in der biblischen Symbolik selbst "Holz" in ihrer irdisch-kreatürlichen Bezogenheit sind (5). Das Schiff als Konstrukt entspringt dem Genius menschlicher Erfindungsfähigkeit und dem Bedürfnis, Menschen und Waren zu transportieren (neues Land zu erkunden, Lasten weite Strecken zu transportieren, Handel zu treiben): vom Einbaum bis zum Hochseesegler, vom Floss bis zum Luxusliner, vom Lastkahn bis zum Flugzeugträger. Zum Schiffsbau braucht es ein Ziel, ein Gewässer, verschiedene Materialien, viel Energie (Wind z.B.), ein Wille zum Gewinn (ideell, wirtschaftlich oder militärisch) und Vertrauen, das Ziel zu erreichen. Ähnlich wird "Gemeinde gebaut". Aber – wird es manchmal vergessen? – ein Schiff ist ein Transportmittel und bleibt somit Mittel zum Zweck! Mit dem Erbauen einer Gemeinde verhält es sich ebenso!

Unsere Gemeinden und Missionswerke sind oft Meisterleistungen willens- und glaubensstarker Menschen. Aber mit der Zeit laufen sie Gefahr, die Gefässe zu stark zu beladen und sie dann mehr und mehr mit durchdachten Strukturen abzusichern. Das Schiff verlangt nach immer mehr Menschenkraft um zu funktionieren. Plötzlich kippt die Lage: die Menschen sind für das Schiff da und nicht das Schiff für die Menschen! So sieht heute manche Gemeindesituation aus.

Eine Schifffahrt braucht viel mehr Vertrauen als eine Wagenfahrt. Man ist auf Wasser soviel mehr ausgeliefert den unbeeinflussbaren Elementen als an Land und somit um so abhängiger von Gott. War nicht der Hochmut auf der "Titanic" einer der Gründe, warum sie sank?

Von Jesus ist nicht überliefert, dass er auf einem Wagen fuhr, aber auf Schiffen war er oft. Mit Schiffen gibt es keine statischen Reiserouten zum Ziel wie z.B. auf Strassen. Mit Schiffen merkt man eher, dass man vom "Geist-Wind" geführt werden muss. Auf einem Schiff ist auch eine grössere Gemeinschaft von Menschen merklich aufeinander angewiesen. Diese und viele andere Beobachtungen trugen zur Symbolbildung Schiff = Gemeinde bei. Überlieferungen des Arche-Noah-Berichtes oder des Propheten Jonas Schifffahrt rundeten das Schiffsbild ab. Heute gebraucht die ökumenische Bewegung das Schiff in ihrem Logo.

Zwei Stellen im Neuen Testament heben wir noch zum Thema Schiff hervor: Jakobus 3,1-4 und 1. Timotheus 1,19. Der erstgenannte Text betont ein WORT, das Situationen lenken kann, ähnlich einem kleinen Steuerruder, das ein grosses Schiff lenkt. Der zweite Text weist auf verlorenen Glauben hin, der mit einem Schiffbruch verglichen wird. Ist es reiner Zufall, dass ein "Alexander" unter denen ist, die am Glauben Schiffbruch erleiden? Das zweite Schiff wird als "alexandrinisches" Schiff gekennzeichnet in Apg 27,6 (2).

Diese Symbolik verweist uns wieder an die Schiffsbruchgeschichte in Apg 27: Der Verantwortliche für die Weiterreise hat dem Gottesmann Paulus zu wenig Glaube/Vertrauen geschenkt (Apg 27,11). Die "Weltweisen" im Schiff wirkten fachlich vertrauensvoller. So sehen wir auch heute im Gemeindeschiff noch zu viel Vertrauen auf "fachlich gegründete" Ratschläge und Strategien. Vieles davon führt vor unseren Augen zum Schiffbruch – heute schon.

In den kommenden Jahren wird der Sturm eher stärker als schwächer werden ... also, "MEHR IN MENSCHEN ALS IN KONSTRUKTE INVESTIEREN"!

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EINE BEGRENZTE ZEIT FÜR SCHIFFE

Alles hat seine Zeit, so auch die Schiffe in diesem Reisebericht. Für eine bestimmte Zeit transportieren und schützen sie die Reisenden. Für eine bestimmte Zeit umgeben sie die Menschen wie die Ähre das Korn. Dies erinnert an ein Gleichnis Jesu aus Markus 4,26-29. Dort vergleicht Jesus die Wachstums-Phasen des Weizens mit der Entwicklung des Reich Gottes oder genauer: des Königseins. Same, Halm, Ähre, Korn, so soll sich auch das Königsein des geistlichen Menschen entwickeln: zuerst wird der Samen des Wortes in ihn hineingelegt. Es wächst daraus ein Halm, sein Leben - mit den Knotenbildungen am Halm, den Wachstumsstops im Glaubensleben, die ihm Stabilität geben. Es wächst die Ähre, in der das Korn heranreift. Ohne Ähre gäbe es kein Korn! Oder übertragen: ohne Schutz des Gesetzes, ohne „beengenden" Schutz von Vorschriften und Strukturen keine Reifung des Christen zur Frucht für Gott und die Menschen! So kann auch das Gemeindeschiff eine „Ährenfunktion" erfüllen. Doch irgendwann ist das Korn reif, wird geschnitten und kommt zum Ausschlagen auf die Tenne. Der Wind trennt den Weizen von der Spreu, der Ähre ... den Weizen erwartet eine Zukunft ohne Ähre. Er ist zur Frucht gereift und wird nun selbst zum Samen bzw. Nahrung für andere. So erleben es auch die Menschen auf dem Schiff: der Sturm zerstört die schützende Schiffshülle, die alte Heimat. Doch als gereifte Christen werden sie nun selbst zu Leben gebendem "Samen" für Nichtgläubige, den Menschen auf Melite. Eine andere Ära fängt für sie an. Doch das Ziel, "Rom" (6), erwartet sie weiterhin. Die "hohe Stadt" hat Hunger. Sie braucht guten Weizen, in Gott gereifte Christen. Diese kommen - mit "Melite - und Schiffserfahrungen"....

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DAS ERSTE SCHIFF

Es war ein "adramyttisches" Schiff. Adramyttisch bedeutet übersetzt "reine Stärke". Das Schiff war – geistlich gesehen – also "stark". Im Urtext heisst das Wort Schiff auf griechisch PLOION und ist mit PLOUTOS, dem Reichtum, verwandt. Schifffahrt brachte eben Reichtum, so auch nach Adramyttium. Griechisch besiedelt lag diese Stadt an der kleinasiatischen Küste, östlich von Assos. Als Zentrum und Tagungsort der Versammlung (Conventius) des westlichen Asiens hatte die Stadt einige Bedeutung.

Anhand der im Text vorkommenden Namen, Orte und Inseln werden wir die Reiseroute im zweiten Teil dieser Studie näher betrachten.

Ist das erste Schiff ein Bild für die "funktionierende", "klassische, evangelikal geprägte" Gemeinde? Oder ein schlichtes Bild von friedvollen, harmonischen Zeiten, die wir (gottlob!) auch zwischendurch auf dem Gemeindeschiff erleben dürfen? Oder, im Gegenteil, ein Hinweis auf die starke Jugendzeit einer Gemeinde mit viel Bewegung? Nun, was auch immer. In Myra verlieren sich die Spuren des ersten Schiffes. Dieses Schiff soll offensichtlich nicht an den Bestimmungsort fahren, Rom. Die Reisegemeinschaft wechselt auf das zweite Schiff.

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DAS ZWEITE SCHIFF

Das Zweite ist ein "alexandrinisches" Schiff. "Alexandrinisch" bedeutet "Helfer", "Verteidiger des Menschen/des Mannes". Wirkt nicht die Gemeinde seit 2000 Jahren diakonisch in unserer Gesellschaft?

Dieses Schiff wird im Text solange "Schiff" (PLOION) genannt, solange es "fahrtüchtig" ist. Nach Auflaufen auf einer Sandbank und damit Verlust der Schiffsfunktion findet auch ein Bezeichnungswechsel im Text zum "Schwimmenden" (NAUS) statt (Apg 27,41). Zu diesem Zeitpunkt hat es seinen Reichtum verloren und kann keinen Menschen mehr (gegen das Meer) "verteidigen"! Jedoch erfüllt es seinen Zweck insofern, dass es alle an Bord nahe genug an das Ufer der Rettung bringt ...

Auch dieses Schiff ist ein Handelsschiff, das ausserdem Passagiere aufnimmt. Seine Hauptfracht scheinen Handelsgüter aller Art zu sein, insbesondere Weizen (Apg 27,38). Das Gemeindeschiff beladen mit Waren? Sind es Geschäfte, die von einer Gemeinde betrieben werden ( z.B. Basare, Bücherverkauf, Vermietungen, Brockenhäuser etc), ... oder sind Waren auch mit Dienstleistungen im Sinne von Kinderhorten, Schulungen, Altenfürsorge, Krankenbetreuung, Jugendevents etc. zu vergleichen? Sämtlich gute und nützliche Aktivitäten, doch im Sturm haben diese alle das Schiff so "beschwert", dass es beinahe vorzeitig gesunken wäre! Die Waren und selbst das Schiffsgerät wurden über Bord geworfen.
Betrachten wir die grosse Ladung an Weizen. Korn ist ein durchweg positives Element in den biblischen Berichten. Es steht für die beste Nahrung, das Wort Gottes. Lange Zeit essen die Menschen an Bord nichts davon. Dann aber stärken sie sich reichlich und werfen den Rest über Bord. Sie können nur das nackte Leben retten.

Nach dem Schiffbruch bleiben vom Schiff (als Gattungsbegriff wieder PLOION genannt; Apg 27,44) nur ein unbrauchbares Vorderteil und – zum Glück für die Nichtschwimmer – Bretter und Planken als Schwimmhilfen übrig ... etwas Nützliches vom zweiten Gemeindeschiff!!

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DAS DRITTE SCHIFF

Das dritte und letzte Schiff auf der Reise nach Rom wird erst nach langem Aufenthalt auf Melite bestiegen. Es ist wieder ein alexandrinisches Schiff ... doch hebt der Text hervor: "...unter dem Zeichen der DIOSKUREN" (Apg 28,11). Die Erwähnung dieses Details weist auf einen vielleicht äusserst mysteriösen Unterschied zum ersten Schiff hin ... (s.u.).

Ähnlich dem Reiseverlauf des ersten Schiffes erwähnt Lukas auch für das dritte Schiff keine besonderen Vorkommnisse. Hier könnten wir wieder Bezug nehmen auf die im Text genannten geografischen Orte, die übrigens – kleiner, bedeutungsvoller Unterschied zur Route des ersten Schiffes - alle angefahren werden. Im Kapitel "Reiseroute" gehen wir näher darauf ein.

Bevor wir die Dioskuren genauer betrachten noch eine Beobachtung: Die Ereignisse auf Melite scheinen alle irgendwie "geläutert" zu haben ... als ob eine unausgesprochene Eintracht der Reisenden das dritte Gemeindeschiff prägt!

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ALLGEMEINES ZUR ANTIKEN SCHIFFFAHRT

Der Handel im Mittelmeerraum nahm in der griechischrömischen Zeit enorm an Volumen zu. Allein die riesigen Mengen an benötigten Nahrungsmitteln konnten auf grossen Distanzen nur noch mit der Handelsschifffahrt bewältigt werden.

Der Getreidehandel zwischen Ägypten und Italien z.B. war lebenswichtig für Rom. Die Kontrolle über diese Kornschätze machten die Stadt politisch erpressbar...

Normalgrosse Frachtschiffe - um solche wird es sich im Text der Apostelgeschichte gehandelt haben - fassten etwa 300 Tonnen Getreide als Hauptfracht. Dazu kamen kleinere Frachtkontingente und Passagiere. (3)

Während der stürmischen Wintermonate ruhte die Schifffahrt. Das Überwintern in einem Hafen konnte bis zu fünf Monate dauern. Während der Reiseunterbrechung musste das verderbliche Korn aus dem Schiff in trockene Lagerhäuser gebracht, Masten und Takelwerk verstaut, die Mannschaft untergebracht und versorgt werden ... alles sehr aufwändig und kostenintensiv! Das erste Kornschiff, das wieder im Frühling seinen Bestimmungshafen erreichte, machte enorme Gewinne.

Es war damals noch nicht bekannt, gegen den Wind zu segeln. Dieses "Gegen-den-Wind-kreuzen" kam erst viel später auf! Man bewegte sich ausserdem stets in Küstennähe, wegen der einfacheren Orientierung. (4)

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DIE MENSCHEN

SYMBOLIK DER VIER GRUPPEN AN BORD

Vier Gruppen von Menschen sind auf allen der drei Schiffe zu finden: die Mannschaft, das Militär, die Gebundenen, die Christen (wovon einer auch zu den Gebundenen gehört). Innerhalb der Crew werden Matrosen, Steuermann und Schiffseigner, beim Militär Hauptmann und Soldaten, unterschieden.

Wenn das Schiff für die "Gemeinde" steht, stünde die obige Klassifizierung am ehesten synonym für Positionen und Aufgaben. Mancher mag vielleicht auch an verschiedene Couleurs der Christen denken, wie z.B. "gesetzlich-Geordnete" und "Gnade-Habende", "Volkskirche" und "freie Kirchen". Doch alle im Gemeindeschiff nennen sich ja "Christen" oder zur christlich-abendländischen Kultur gehörend. Im Schiff wirkt sich diese "Kultur" synergetisch aus, in Positionen, Aufgaben und auch im Glauben.

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DIE SCHIFFSBESATZUNG

Drei Gruppen werden erwähnt: die Matrosen (NAUTAI), der Steuermann (KYBERNETES) und der Schiffsherr, der Eigner (NAUKLEROS).

Ihre Funktionen sind klar in der Organisation des Schiffes definiert. Die Wahl der Reiseroute betreffend scheinen allerdings Entscheidungen gemeinsam gesucht zu werden (Apg 27,12+13). Dabei redet der grösste Fährgeldgeber ein gewichtiges Wort mit (Apg 27,11).

Im Vergleich mit der Gemeinde würden die Matrosen dem aktiven Teil der Mitglieder entsprechen. Die Mannschaft führt die Dienste des Gemeindealltags aus.

Der Steuermann repräsentiert die Leitung des Pastors, Ältesten, Diakone und alle Art von Funktionären.

Der Schiffsherr steht als oberster Verantwortlicher. Je nach Kirchen-/Gemeindestruktur kann das von "päpstlicher" Leitung bis zur Vollversammlung der Gliedkirchen gehen. Grosse und kleine "Päpste", "Bischöfe" und sonstige "Exzellenzen" bestimmen die Machtverhältnisse auf dem "Schiff, das sich Gemeinde nennt und von lauter Nieten zusammengehalten wird", wie es mal jemand satirisch überspitzt ausdrückt hat!

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DAS MILITÄR

Die Soldaten mit ihrem Hauptmann namens Julius ("Jüngling") werden die Schar des Augustus genannt (SPEIRES SEBASTES). Dieser Name setzt sich aus SPEIRA und HO SEBASTOS zusammen. Eine SPEIRA ist eine Kohorte von ca. 500 Mann, der zehnte Teil einer römischen Legion. Kaiser Augustus führte das "Augustus" zuerst nicht als Eigenname, sondern als ehrenvolle Bezeichnung. Augustus ist die lateinische Übersetzung vom griechischen SEBASTOS. Es heisst "verehrungswürdig", "erhaben". Diese Schar, die Paulus nach Rom bringt, ist eine Art Elitetruppe. Julius bringt als ein echter Römer dem anderen "Römer" Paulus (vgl. Apg 22,25) zuerst römische Achtung und dann später sogar Freundschaft entgegen.

An Bord des Schiffes geht nur ein Teil der Kohorte. Insgesamt kommen dennoch 276 Menschen an Bord zusammen, eine sehr grosse Reisegesellschaft für die damaligen Verhältnisse.

Im Vergleich zur Gemeinde ist das Militär schwer einzuordnen. Natürlich gibt es fast "militärisch" strukturierte Gemeinden/Werke, und das nicht nur bei der "Heilsarmee"! Es scheint jedoch angebracht, das Militär hier einerseits als Teil der Reisegruppe auf dem Gemeindeschiff, andererseits in die Gruppe/Gemeinde "hineinwirkend" zu sehen, sozusagen als "mitbestimmender Faktor". Ähnlich wie heute der Staat in die Staatskirchen hineinwirkt und sie somit beide eine steuerliche und amtliche Einheit bilden. Auch Freikirchen verbinden sich stark mit dem Staat, indem sie in allerlei Körperschaften steuerliche Vorteile suchen und nach "staatlicher Anerkennung" streben.

Obwohl die Soldaten an Bord die Gefangenen töten wollen, um deren Flucht zu verhindern, schützt ihr Hauptmann das Leben der Gefangenen (Apg 27,42). Es könnte eine Zeit kommen, in der auch auf dem Gemeindeschiff der Staat die Gläubigen verfolgt, diese aber durch einzelne, ranghohe Staatsdiener geschützt werden.

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DIE GEBUNDENEN

Es dürften verurteilte Verbrecher sein, die man aber nicht in lokalen Gefängnissen behalten oder hinrichten will, sondern sie für die Arena nach Rom überführt. Es sind die "Todgeweihten", die "Morituri" der römischen Kampfarenen. Wir wissen nicht wie viele Gefangene auf den Schiffen mitreisen. Im Bericht des Lukas haben diese Gebundenen keine Stimme. Um so mächtiger spricht der "besondere Gebundene"!

Paulus wird vom Hauptmann stets als besonderer Gefangener behandelt. Er ist unverurteilt, weil er sich auf das kaiserliche Gericht berief (Apg 26,32). Paulus sieht sich selbst als ein Gefangener Christi Jesu (vgl. Philemonbrief, Vers 1).

Im Vergleich zur "normalen" Kirchen-/Gemeindesituation bleibt die Masse der Mitglieder ebenso stumm wie diese Gefangenen. Um diesen Vergleich zuzuspitzen, sehen wir sie auch als "Gebundene" - "eingebunden" - in Systeme, Strukturen, Traditionen und Hierarchien. Aber auch Gebundene in manchen Zwängen, Schwächen, schlechten Gewohnheiten und sogar Sünden. Diese sind auch Todgeweihte.

Interessanterweise lesen wir nichts mehr von ihnen auf dem dritten Schiff. Auch bei der Ankunft in Rom werden die Gefangenen nicht mehr erwähnt, nur von Paulus´ weiterem Schicksal ist die Rede. (In manchen Übersetzungen stehen in Apg 28,16 die Worte "...überlieferte der Hauptmann die Gefangenen dem Oberbefehlshaber". Das ist ein späterer Zusatz und steht nicht in den besten Handschriften).

Die mystisch-vergleichende Auslegung sieht in dieser Auslassung ein Fehlen von 2gebundenen" Gemeinde- gliedern auf dem dritten Schiff. Welch eine erfreuliche Aussicht!

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DIE CHRISTEN

Es fällt auf, dass es drei sind: Aristarchus, Paulus und Lukas. Der Gedanke an eine "Dreier-Symbolik" im Sinne von Vater, Sohn und Heiliger Geist drängt sich auf. Interessant, dass Aristarchus übersetzt "der beste Herrscher, guter Regent" bedeutet. Eine mögliche Interpretation für den Vater. Da von ihm noch erwähnt wird, dass er ein Mazedonier aus Thessalonich ist, ergänzen wir die Namensymbolik mit: "Mazedonien = hohes Land, Land der Grossen" und "Thessalonich = Sieg der Thessaler". Für Paulus, dessen Name "der Kleine, Geringe, Niedrige" heisst, wäre Jesus Christus (in "irdischer Gestalt") denkbar. Dann käme für Lukas, der sich im Text namentlich nie nennt und nur im "wir" des Berichts zu erkennen ist, der Heilige Geist in Frage. Übersetzt heisst Lukas "der Leuchtende", "lichtspendend".

Die Namenssymbolik der drei Christen in dieser Art auf die göttliche Dreieinigkeit zu beziehen, ist sicherlich nur marginal für die Studie der Menschen an Bord des Schiffes und doch erstaunlich im Detail!

Die drei Christen stehen für eine besondere Gruppe unter den Menschen auf dem Schiff. Auch in der Gemeinde gibt und gab es immer einzelne, in Gott gegründete Geistträger. Für die Gemeinde oft unerkannt, ist ihre prophetische Stimme dennoch das "Zünglein an der Waage" hinsichtlich des Ausgangs der Schiffsreise in Zeiten der Not. Im Text wird dies erst in höchster Seenot verstanden. So könnte es auch in den kommenden geistigen Stürmen sein....

Während der Schiffsreise steht zum Schluss einer der drei besonderen Christen auf: Paulus, ein Symbol für Jesus in der Mitte aller. Er beruhigt alle und gibt die nötigen Anweisungen, die zur Rettung aller 276 Menschen führen.

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DIE WINDE, DAS WETTER

IHRE BEDEUTUNG

1.) Hier in Apg 27,9 wird "das Fasten" (NESTEIA) in einem jahreszeitlichen Zusammenhang genannt. Es meint das religiöse Fasten des grossen Versöhnungstags am 10. Tage des Monats Tisri (Mitte September bis Mitte Oktober), in dem "...die (See)Fahrt schon unsicher war...". So weist der Text auf den stürmischen Herbst hin. In den Versen 21 und 33 verwendet Lukas nicht das Wort NESTEIA für Fasten, weil es um "Nichtessen" allein ging und nicht um eine jahreszeitliche Bestimmung.

Segelt das zweite Gemeindeschiff in Europa auf seinen Herbst/Winter zu? Dann allerdings wäre wohl der "Sommer/Herbst", die grosse Erntezeit der Gemeinde des zweiten Schiffes, vorbei. Erst auf der Insel, nach dem Schiffbruch, sieht es wieder "erwecklich" aus. Und das dritte Schiff segelt in den "Frühling" hinein mit dem DANN günstig wehenden Südwind...

2.) In Apg 27,4 "waren die Winde entgegen". Hier wird ANEMOS, einfach "der Wind" ( im gr. Plural) genannt. So auch im Vers 7, wo der Wind sie "nicht heranliess". Unter Zypern, der "Schöninsel", sind die Winde (Gottes?) entgegen (wird ein "Es-schönhaben- miteinander" verhindert?), so dass das Schiff nicht anlegen kann. Der Wind erlaubt dem Gemeindeschiff erst dann eine Näherung an das "Fleischland" Kreta, als es an einen Ort, genannt "Ideale Häfen", kommt. Doch ist der Ort wirklich so ideal? Wenn man bedenkt, dass die Stadt Lasäa in der Nähe ist ... übersetzt heisst sie "wild, rauh, buschwaldig", dann versteht man das zwischenmenschlich rauhe Klima in unseren "idealen" Gemeindehäfen besser!

3.) Der LIPS, der Südwestwind in Apg 27,12 (einige sagen "Nordostwind", ist aber eine unsichere Bedeutung). Er steht im Text als Himmelsausrichtung des Hafens, nicht als Wind direkt.

4.) Der CHOROS, der Nordwestwind in Vers 12 (einige sagen "Südostwind", unsichere Bedeutung). Auch hier Himmelsausrichtung des Hafens.

Lips und Choros werden als Windpositionen und nicht als aktive Reise-Winde angegeben. Sind es Winde, die durch die örtlichen Gemeinden wehen, um sie am Leben zu erhalten? Manch ein Wohlgeruch an Liebestaten und guten Lehren erfreuten wohl den Ort "Ideale Häfen", weil die lokalen Winde darin wehten ... ( s. Hohelied 4,16).

5.) Der Südwind, der NOTOS (wird an mehreren Stellen auch nur für "Süden" gebraucht: Luk.11,31 / Off.21,13 z.B.). In Apg 27,13 scheint er zuerst gute Fahrt zu versprechen, wird aber in Vers 14 sofort abgelöst von EUROKLYDON.

Der Südwind weht! Aufbruchstimmung! Die Schiffsgemeinde vergisst sofort die prophetischen Mahnungen, nicht in ihrem Zustand und zu dieser Zeit aufzubrechen (Vers 10: Ladung, Schiff und Seelen in Gefahr bei Aufbruch). Natürlicher, weltlich-wissender Rat der Gemeindespezialisten wiegt mehr als der des Geistesträgers. "Seht ihr nicht, dass der günstige Wind des Geistes weht, lasst uns aufbrechen, lasst uns handeln, die Welt gewinnen! Und lassen wir uns nicht bremsen von Leuten, die dem Wind entgegenstehen!" Überall segelten die Gemeinde- und Missionsschiffe los in den letzten Jahrzehnten, im günstigen Südwind. Gute Aufbrüche und anfängliche Erfolge stachelten zu (noch) mehr Arbeit an. Doch mehrten sich auch die Anzeichen von Aktionsmüdigkeit im Schiff. Und auf der Kommandobrücke mehrten sich die Zeichen des "Burn-out" (= Ausgebranntsein). Manch eine Mahnung zu mehr Ruhe, Weisheit im Vorgehen und bessere Auslastung der menschlichen "Ressourcen" wurde buchstäblich "in den Wind geschlagen". Doch der 26.12.1999 brachte einen Sturm über Europa, der von Meteorologen als "neu in dieser Art" bezeichnet wurde. "Lothar" (so hiess er) war bald auch sowohl im sichtbaren (Wirtschaft und Politik) wie auch im geistig unsichtbaren Raum erkennbar. Und natürlich wurde das Gemeindeschiff von Anfang an voll in Mitleidenschaft gezogen!

6.) Der EUROKLYDON, dessen Name sich zusammensetzt aus EUROS, der Südostwind und KLYDON, das Wogen des Meeres. Also ist er "der wogentreibende Südostwind". Im Text wird noch ergänzt "ein taifunartiger Wind" (Wirbelwind). Der Euroklydon überraschte das Schiff kurz nach dem Aufbruch. Mit voller Wucht! Da er als ein taifunartiger Sturm im Text erklärt wird, müssen wir noch mal genauer auf den "Lothar" eingehen. Lothar blies unberechenbarer und "punktgenauer" als alle anderen in Europa wiederkehrenden und somit bekannten Stürme. Er zerstörte mal ganze Wälder in der Breite, mal in schlangenförmig geschlagenen Schneisen, mal nur einzelne Bäume mitten im Wald! Unfassbare Geschichten wurden von diesem taifunartigen Fallwind bekannt: ein Auto wurde auf ein Dach geschleudert - einige Meter neben dem Auto kam eine Frau mit Kinderwagen völlig ungeschoren davon! Wir sahen ab dem 26.12.99 mächtige Bäume stürzen. Nicht nur jahrhundertealte Riesen im Bois-de-Boulogne in Paris, sondern auch z.B. eine starke deutsche Eiche namens Helmut Kohl stürzte um. Er hielt sich 16 Jahre an der Macht, förderte die EU wie sonst keiner, bewegte Milliarden DEM und fiel dennoch wegen einigen läppischen Hunderttausend Mark vom Sockel (Spendengeldaffäre). Umgeblasen in wenigen Tagen! Im Gemeindeschiff fielen die Eichen weniger spektakulär vor der Öffentlichkeit, aber sie fielen auch. Die einen Leiter wegen sich offenbarender Sünde, die anderen wegen Unfähigkeit, das Schiff weiter zu lenken im aufkommenden Sturm, die dritten wegen Erschöpfung, Krankheit, Eheproblemen etc. ... Der Euroklydon ... ein aussergewöhnlicher Name im Urtext (in vielen Übersetzungen nicht namentlich erwähnt). Es ist das einzige Mal, dass der Wortstamm EUROpa *) in der Bibel vorkommt. Dieser Sturm hat hauptsächlich mit unserem Kontinent zu tun. Mit dem "alten" Kontinent, in dem sich die jetzige Weltgeschichte vollenden wird („Europa" würde bei dieser Betrachtung den ganzen Mittelmeerraum rechnen, also auch den Ländern in Nahost und Nordafrika, analog dem römischen Reich). Einem Kontinent, der zwischen Jerusalem und Rom politisch und religiös zuerst zerrissen und dann neu gebaut wird.

Zum besseren Verständnis der endzeitlichen Geschichte sei noch erwähnt, dass z.B. die "Töchter und Söhne" Europas die ausgewanderten Volksscharen in Nord- und Südamerika sind. Und somit massgeblich im "Endzeittheater" Europas ihre Rolle spielen.

Europa führte am 1.1.2002 den EURO ein, die Währung des Kontinents. Ist dieser Name eventuell ein Teil des EUROklydon auf politisch-wirtschaftlicher Ebene? Wenn ja, wie und in welcher Gestalt wird er dann das Gemeindeschiff betreffen? Vielleicht ist der EURO unter den Dingen, die noch aus dem Schiff geworfen werden müssen im Verlauf des Sturmes? Der Euroklydon reisst das Schiff mit fort (V. 15).

7.) In Apg 27,18 wird das Verb CHEIMAZO gebraucht, von CHEIMA, dem (stürmischen) Regenguss zur Winterszeit. Hier stürmt und schüttet es "wie aus Kübeln"!

Sturmzeit, Winterzeit, Schiff in Not. Kein "Regen des Segens"...

8.) In Vers 20 kommt das CHEIMON dazu, das "Unwetter", eigentlich das "stürmische, regnerische Wetter, das zur Winterszeit geschieht und somit auch nur "der Winter" heisst (Joh.10,22). In diesem Vers lesen wir auch, dass sie viele Tage und Nächte lang unter einer permanenten Wolkendecke schifften, da sie "weder Sonne noch Sterne" sahen. Nochmals Winterwetter. Lange Zeit gibt es weder Sonnenlicht noch das Licht der Sterne (bei der Seefahrt in der Antike besonders wichtig). Geistlich: Die Wolkendecke hängt zwischen dem Himmel und dem Gemeindeschiff. Keine Offenbarung der Richtung. Für die Leiter liegt die Reiseroute im Dunkeln. Die Propheten (müssen?) schweigen. So fragen sich viele in diesen Zeiten ... wohin verschlägt es uns, wo landet die Gemeinde und wenn sie landet, in welchem Zustand?

9.) In Vers 40 wird ein weiteres Wort für "Windwehen" gebraucht, PNEO. Sie "richteten das Vordersegel nach dem Wind". Wie genau doch Lukas schreibt (vom Heiligen Geist inspiriert!), denn Vers 39 sagt, dass es Tag wurde und in Vers 40 wird PNEO gebraucht. Dies Wort kennt eine Verwandtschaft mit den Worten "Morgenrot" und "Morgenluft" (AOAEMI- AURA)! Hier weht der Wind als "Morgenwehen" und als Hoffnungsschimmer erkennbar, obwohl der totale Schiffbruch kurz bevor steht.

Sie überlassen das Schiff ganz dem Wehen.

10.) In Apg 28,2 - bereits auf der Insel Melite - lesen wir vom HUETOS, dem Regen allgemein und von der Kälte, dem PSYCHOS ( im gr. mit PSYCHE verwandt = Hauch, Odem, Seele; eigentliche Übersetzung: die Kühle, die Kalte!). Regen und Kälte. Aber GERETTET! Die seelische Kälte braucht nun zuerst ein wärmendes Feuer, das Nicht- Gemeindeglieder zu entfachen helfen. Das Schiff existiert nicht mehr. Aber ALLE vom Schiff leben.

11.) In Apg 28,13 begegnet uns zum Schluss des gesamten Berichtes der NOTOS wieder, der Südwind. Nun aber weht er die Reisenden gut und sicher ans Ziel...

Da ist der Südwind wieder! Aber er kommt erst nach dem Aufenthalt der Gemeinde-Schiffs-Leute auf Melite positiv zum Zuge. Das dritte Schiff erfüllt seinen Zweck, wie auch die beiden anderen. Es reist unter anderen Vorzeichen und anderen Erkenntnissen.

*) Wie EUROPA zu seinem Namen kam:
Im griechischen Mythos war die Europa eine Tochter des Phönix oder des Königs Agenor von Phönizien. Sie gewann die Liebe des Gottes Zeus. Dieser verwandelte sich, um sie zu besitzen, in einen Stier. In dieser Gestalt lockte er das Mädchen, das mit seinen Gespielinnen am Gestade des Meeres Blumen pflückte, auf seinen Rücken und stürzte sich dann in das Meer. Zeus schwamm mit ihr nach Kreta. Hier verwandelte er sich wieder in einen Jüngling und verführte sie vollends. Aus dieser Verbindung gingen Minos, Rhadamanthys und (nach Hesiod) auch Sarpedon hervor. Viele bildliche Darstellungen der Antike zeigen Europa auf einem Stier reitend.

Europas Namensgebung als Kontinent ging somit von Kreta aus, dem "Fleischesland", im Zusammenhang eines sexuellen Missbrauchs eines Geistwesens (der Gott Zeus) mit einer Frau. Weist es darauf hin, dass Europa heute noch unter Verführung von mächtigen Göttern steht, die es geistig missbrauchen? Die sich mit Menschen verbinden, aber schlussendlich doch nicht aneinander haften können?

(Vergleiche Daniel 2,43 im Kontext.) Auch erkennt man das Bild der reitenden Frau in Offenbarung 17,3-5 in erschreckender Weise wieder.

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WINDE ALS ENGEL

Der Prophet Daniel sieht vier Winde "des Himmels" über das Meer stürmen (Daniel 7,2 ff) und diese Winde bringen in Gestalt schrecklicher Tiere einen Staat nach dem anderen hervor. Er sieht Weltgeschichte, die wir in unseren Geschichtsbüchern wiederfinden, vom babylonischen Reich als Anfang bis zum römischen Reich. Winde bewegen die Weltgeschichte, ein Sturm folgt dem anderen mit einem klaren Ziel Gottes: die Völkergeschichte bildet den Boden für die weitere Geschichte, die uns im Laufe des 7. Kapitels des Buches Daniel gezeigt wird, das Werden des Reiches Gottes. Wie Israel als Schifflein unter den Stürmen der Völkerherrschaft in seiner Bestimmung weitersegelt, so segelt auch die Gemeinde. Vier Winde in der Apostelgeschichte, vier Winde in Daniels Vision und auch Hesekiel erwähnt die vier Winde in Kapitel 37,9. Interessanterweise scheint der Odem/Wind, zu dem er reden soll, ein Geistwind VON den vier Winden zu sein, vielleicht wie eine Abspaltung zu verstehen? Dieser Wind Gottes bringt Leben in die verdorrten Gebeine im Tal der Getöteten Israels. Kann Gott nicht ebenso in den Stürmen, die über das Gemeindeschiff gehen, jeweils seinen Geistwind "abzweigen", um Leben im allgemeinen Zerbruch/Sterben hervorzubringen? Winde werden auch mit Engelsmächten verglichen - Psalm 104,4. In Offenbarung 7,1 haben Engel Macht über die vier Winde (!) der Erde. Engel wirken ein in die Schicksale der Grossen und der Kleinen - "sind sie nicht alle ... ausgesandt zum Dienst derer, die das Heil ererben sollen?" (Hebr.1,14) und: "der seine Engel zu Winden (Geistern) macht" (Hebr.1,7). Warum sandte Gott einen Engel, um Paulus auf dem Schiff im Sturm zu informieren und zu ermutigen (Apg 27,23 ff)? Hätte er das nicht auch mit innerer Offenbarung durch den Heiligen Geist tun können? Wir nehmen an, dass es ein Hinweis auf die wieder vermehrt auftretenden Engeldienste sind, mit denen wir als "Gemeinde im Sturm" rechnen können.

Bei den meisten Vorkommnissen von Winden/Stürmen in der Bibel steht GOTT als Urheber dahinter. Das mit bekannteste Beispiel kennt man aus der Geschichte des Propheten Jona im Sturm des Meeres (Jona 1,4). Stürmt es in unserer Gemeinde oder in unserem Leben, dann ist es Zeit nach dem Warum zu fragen?

JoomShaper