Sünde im Urtext

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Rö 5.20: '...wo aber die Sünde überströmend geworden ist, ist die Gnade noch überschwenglicher geworden.'

Die erste Sünde.

Die erste 'Sünde' geschah beim höchstrangigen Engel in der urzeitlichen, vormaligen Schöpfung, der ein 'Bild der Vollendung' war und 'vollkommen in seinen Wegen', '...bis Unrecht an ihm gefunden wurde'. Da wurde 'sein Inneres mit Gewalttat erfüllt und er sündigte...'. Ich nehme an, dass es sich bei der 'Gewalttat' um ein heftiges Auflehnen gegen Gottes 'Platzanweisung' und 'Liebescharakter' handelte (man vergleiche mit Jesaja 14,14). Der Prophet Hesekiel hörte dies von Gott und schrieb es nieder. Als sichtbaren Ansprechpartner nahm er den König von Tyrus im Kapitel 28,11-19, der wohl viel vom Lebensstil des unsichtbaren Engelkönig übernommen hatte. Bei der genauen Lektüre des Textes in einer wortgetreuen Übersetzung (wie die unrevidierte Elberfelder Bibel zum Beispiel oder 'Die Geschriebene' von F.H.B.) merkt der Leser bald, dass dies keine Beschreibung eines Menschen sein kann. Die Sünde ('Unrecht' genannt), die an dem 'König von Tyrus', dem Cherub, gefunden wurde, brachte ihn um sein Leben. Ein Feuer verzehrte ihn aus seinem Inneren heraus (Hesekiel 28,18) und er fiel wie ein Aschenregen zur Erde herab. (Siehe auch A.Xandrys Artikel 'Wie enstand das Böse?'). Denn 'der Lohn der Sünde ist der Tod', Römerbrief 6,23..

Die zweit-erste Sünde.

Wieviel weitere Sünden zwischen der ersten Sünde eines Engels in der Urschöpfung und der ersten Sünde eines Menschen in der jetztigen Schöpfung geschahen, weiss ich nicht. Darum nenne ich die erste Sünde des Menschen im Paradies die 'zweit-erste' Sünde. Der Grund zum Ungehorsam des Menschen gegen Gottes Gebot gründete im Misstrauen gegen Gott, wie bei der ersten Sünde. Die Schlange, selbst missbraucht vom unsichtbaren Bösen, weckt Zweifel an dem Gott, der allen seinen Platz zuwies, Tieren, Pflanzen (die Bäume!) und auch dem Menschen. 'Hat Gott wirklich gesagt? (1.Mose 3,1). Sie weckt auch Zweifel an seinem Liebes-Charakter, der dem Menschen etwas Wertvolles vorenthalten will. Denn sie sagt: 'Mitnichten werdet ihr sterben, sondern Gott weiss...und ihr werdet (dann) sein wie Gott, erkennend Gutes und Böses (siehe 1.Mose 3,5). Gott hatte den Menschen gewarnt, sein Gebot nicht zu übertreten, weil er sonst stürbe. Der Mensch tats dennoch und - starb, wenn auch erst 930 Jahre später (1.Mose 5,5). Der Lohn der Sünde ist der Tod.

Die Mord-Sünde.

Wie schnell geht die Sünde ihren Weg ins Zentrum ihrer Boshaftigkeit: Mord. Mord an Geist, Seele und Körper. Letzterer zeigt sich im besonders verwerflichen Brudermord. Kain erschlug Abel, 1.Mose 4, 8.

Und dies trotz der vorhergehenden Warnung Gottes, die das Verlangen der Sünde aufzeigt, 1.Mose 4,7: '...nach dir hat sie Verlangen, du aber herrsche über sie!'. Kain tat es nicht. Er war ein Sohn seines Vaters, den uns Johannes in seinem Evangelium 8,44 vorstellt: ' Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang an...' In seinem 1.Brief, Kapitel 3,4 sagt er zusätzlich: ' Wer die Sünde tut, ist aus dem Teufel, denn der Teufel sündigt von Anfang..: Und wegen Kain fügt Johannes hinzu (1.Johannes 3,12) : 'Kain war aus dem Bösen..'. Jesus zeigt auf, dass der äusserlich geschehende Mord eine innere Herkunft im Menschen hat: 'Denn aus dem Herzen kommen hervor böse Gedanken, Mord...' (Matthäus-Evangelium 15,19). Die milliardenfach geschehenen Morde haben seit den ersten Menschen den gleichen Ursprung - nämlich die Trennung vom väterlich liebenden Gott liessen sie unter die Beeinflussung des 'anderen Vaters' fallen, des Teufels.

Trotz dieses Mordes wollte Gott nicht Kains Tod. Er machte ein Schutzzeichen ('Kainsmal') an ihm (1.Mose 4,15). Jede Sünde kann in dem Zeitalter, in dem sie geschieht, auch vergeben werden, ausser der 'Sünde wider den Heiligen Geist'. Diese Vergebungsmöglichkeit geschieht frühestens nach dem übernächsten Zeitalter, also dem dritten von heute aus gerechnet (Matthäus 12,32).

Im 1.Johannesbrief 5,17 steht im griechischen Grundtext: 'Jede Sünde ist Ungerechtigkeit, (es gibt aber) auch Sünde (die) nicht zum Tod (führt).' Sünde zum Tod, Sünde nicht zum Tod, der Unterschied kann in der Fürbitte klar werden. Man lese dazu den ganzen nicht leicht zu verstehenden Text im 1.Jonnesbrief 5,14 - 17!

Wie definiert Jesus die Sünde?

Jesus sagt im Johannes-Evangelium, 16,8-10: ' ...und wenn jener (der Heilige Geist) kommt, dann wird er die Welt überführen bezüglich der Sünde...Sünde ist, dass sie nicht glauben an mich...'. Glauben heisst auch Vertrauen, Zutrauen und Treue oder 'Dranbleiben'. Sünde ist das jeweilige Gegenteil dazu: Unglaube, Misstrauen, Untreue oder 'im Stich lassen'.

Was sagt Paulus dazu?

Paulus sagt im Römer 14,23: 'Alles was nicht aus Glaube (geschieht), ist Sünde.' Kurz und bündig. Also sollten wir in Allem, was wir tun, nicht nur auf den Glauben, sondern auch auf das Gegenteil achten...wo schleicht sich Unglaube, Misstrauen und Untreue ein?

Was sagt Johannes?

Johannes sagt in seinem 1.Brief, Kapitel 3,4: '...die Sünde ist die Gesetzlosigkeit.' Wer sich nicht in biblischer Gesetzmässigkeit bewegt, das heisst 'in Jesus bleibt', der sündigt. Wir sollen also auf die Führung des durch den Glauben in uns wohnenden Herrn achten.

Was sagt Jakobus?

Jakobus doppelt nach im seinem Brief, Kapitel 4,17: '...wer weiss, Gutes zu tun und tut's nicht, dem ist's Sünde.' Wenn wir die innere Führung zum Helfen haben und haben die Mittel dazu, sollten wir dementsprechend handeln.

Was sagen die Theologen?

Alles mögliche. Aber meistens sagen sie, dass HAMARTIA, Sünde, übereinstimmend mit vielen Wörterbüchern, am besten mit 'Zielverfehlung' erklärt wäre. Das ist nicht falsch, denn beim Kampf in der griechischen Antike wurde das Wort HAMARTIA auch für einen nicht gelungenen Speerwurf verwendet. Jedoch ist dies nicht der ganze Sachverhalt des Wortes. Von den griechischen Wortstämmen -und Verwandtschaften her hat HAMARTIA einige zusätzliche Bedeutungen. Wir gehen diesen weiter untenstehend nach, um unseren Horizont in biblischer Wahrheit zu erweitern.

Verschiedene Worte für Sünde.

HAMARTIA ist das meistverwendte Wort für 'Sünde' im Neuen Testament (es kommt über 170 mal vor). Das zweithäufigste Wort für 'Sünde' ist PARAPTOMA (wörtlich: 'Danebenfall'). Im Römerbrief 5,20 verwendet Paulus zwei Ausdrücke miteinander, HAMARTIA und PARAPTOMA. Dieses PARAPTOMA kommt noch einmal im Römerbrief 11,12 zusammen mit einem seltenen Wort für 'Sünde' vor: HETTEMA. Es bedeutet aber mehr 'Niedergang' (Übersetzung im KNT) oder 'Minderung' (Übersetzung von F.H.Baader) als 'Sünde'. Im Hebräerbrief 9,7 steht für 'Sünde' AGNOEMA und steht für 'Fehltritt aus Unwissenheit'. Als 'Anstoss zur Sünde' finden wir siebenmal PROSKOMMA (als Beispiel siehe 1.Korinther 8,9) und Sünde als 'Grenzüberschreitung' begegnet uns 22 mal im Wort PARABASIS. Das waren alle mir bekannten neutestamentlichen Ausdrücke, die neben HAMARTIA nahe an 'Sünde' oder 'sündiges Verhalten' herankommen.

Andere Worte wie PARAKOE (das 'daneben Gehörte', meist 'Ungehorsam' genannt, Beispiel Römer 5,19) und ASEBEIA (gottlose Handlungen) und ADIKIA (ungerechte Handlungen, beide in Römer 1,18 als Beispiel) oder sogar ANOMIA (gesetzlose Handlungen, solche ohne Berücksichtigung des mosaischen Gesetzes, siehe 1.Korinther 9,20-21) gehören auch unter den Sammelbegriff 'Sünde'. Sie haben aber, sprachlich gesehen, eine erweiterte Bedeutung neben HAMARTIA und müssten in einer anderen Studie gesondert erforscht werden.

Im Alten Testament gibt es natürlich ebenso einige Ausdrücke für 'Sünde'. Davon schauen wir uns nur das meistgebrauchte Wort im nächsten Abschnitt an.

Sünde – ChaThaA.

Im Alten Testament heisst Sünde/Verfehlung 'ChaThaA'.

Ein lieber Freund mit hebräischen Sprachkenntnissen half mir mit der Wortbearbeitung.

'Interessanterweise', schrieb er mir, 'liegt zwar im Hebräischen beim Wort "Sünde" das "Bestürzendmachende" im Vordergrund, aber zusätzlich auch das "Lebende", die "Gnade".' ChaThaA, mit Gross -und Kleinbuchstaben ins Deutsche übertragen, zeigt bei den grossen Buchstaben die Wortstruktur auf und bei den kleinen Buchstaben die 'Vokalisierung', die eine untergeordnete Bedeutung haben. Deswegen schrieb mein Freund weiter: 'Dass ein 'A', auf hebräisch "Aleph", das stets auf "den EINEN, nämlich auf GOTT" hinweist, am Schluss des Wortes liegt, darf als eine wunderbare Tatsache gesehen werden.' Da muss ich ihm Recht geben. Gott ist das A und O, das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende (Offenbarung 21,6) und hat auch in Bezug der Sünde das letzte Wort mitzureden. Es ist Gnade und Leben!

Paulus erinnert in ähnlicher Weise daran im Römerbrief 5,20: '...wo aber die Sünde überströmend geworden ist, ist die Gnade noch überschwenglicher geworden.'

Ich zitiere meinen Freund weiter: 'Die Wortverwandtschaften bei ChaThaA zeigen sich in:

ChiThe - reinigen

ChaTaT - bestürzt sein

ChaTaH - scharren, Gescharr

AThaH - umhüllen, Hülle'.

Wenn wir nun bei unserem Wort 'Sünde' die hebräische Bedeutung und Wortverwandtschaften vor Augen halten, gehen 'uns einige Augen auf' und es kommt ein neues Verständnis...Sünde in diesem Sinne macht nicht nur bestürzt und scharrt im Schmutz, sondern ist auch Reinigung innerhalb einer Umhüllung, also nur schwer erkennbar.

Sünde – HAMARTIA.

Wie wir schon obenstehend lasen, heisst das meistgebrauchte Wort für 'Sünde' auf griechisch HAMARTIA. Das HA als Vorsilbe bedeutet eine Wegnahme und in MARTIA kann man die dazu gehörende Wortwurzel MAR oder MER erkennen. Die Silbe MER wiederum findet sich unter anderem in MEROS und MERIS, 'der Teil'. Somit könnte HA-MARTIA auch als 'Wegnahme eines Teils' übersetzt werden. Anstatt 'Zielverfehlung' kämen wir auf 'eine Verfehlung eines Teils'. Dabei denke ich an das uns erwartende 'Losteil' in den Himmeln, das allgemein mit 'Erbe, Erbteil' übersetzt wird. Petrus schreibt zum Beispiel in seinem ersten Brief (Kapitel 1,4), dass uns 'in den Himmeln ein unverweslich, unbeflecktes und unverwelkliches Erbteil aufbewahrt ist.' Bei dem Wort 'Zielverfehlung' würde uns die Sünde am Ziel, dem himmlischen Losteil, vorbeiführen. Bei 'Verfehlung eines Teils' würde die Sünde, die wir nicht ablegten, einen Teil unseres Losteils zerstören.

Ein doch wesentlicher Unterschied, der unter anderem auch im Licht von 1.Korinther 3,11-15 gesehen werden kann...

HAMARTIA Wortverwandschaften.

- MARTUS: Nicht alle Sprachforscher und Bibelausleger verbinden Wortstämme, um erweiterte Bedeutungen zu finden. Manche Verwandtschaften sind auch schwierig nachzuweisen. So verhält es sich mit der Verwandtschaft von HAMARTIA, die Sünde, zu MARTUS, der Zeuge. (Nur nebenbei bemerkt: das Wort MARTUS wurde auf deutsch zu 'Märtyrer', der mit Leiden und Tod bezeugende 'Blutzeuge'). Falls auch die beiden Worte sprachwissenschaftlich nicht zueinander gehören sollten, so mag doch der Mensch, der das neutestamentliche Griechisch sprach, die Wortnähe gut verstanden haben. Und bibelgläubige Menschen heute verstehen und hören innerlich oft ganz anderes als zeitgenössische Spezialisten. Gläubige verstehen zu allen Zeiten die für sie nötige göttliche Wahrheit.

HA-MARTIA, die Vorsilbe HA bezeichnet, wie obenstehend vermerkt, eine Wegnahme und die Endung A bei MARTI-A einen aktiven Zustand. So kommen wir, mit dem Wort MARTUS (Zeuge) in Verbindung auf folgende Konstruktion: HA -MARTI - A' = 'Un - zeugen - des'. Nun, was hat 'Sünde' mit 'Unzeugendem' zu tun? Relativ einfach zu erkennen, denke ich: Sünde bezeugt nicht Gottes Weg, bezeugt nicht Glauben, Vertrauen, Zutrauen zu Jesus Christus und Gott und Dranbleiben an Gott (Treue) - so, wie Jesus selbst kurz 'Sünde' definiert im Johannes-Evangelium 16,8-10 (siehe obenstehend). Sünde bezeugt auch nicht das Erlangen des vollen Losteils (oder Erbteil), das ich schon erwähnte.

Sünde ist 'unzeugend', weil sie kein Leben schafft. Ein Mensch, der in der Sünde lebt, kann nicht 'zeugen', das Leben, das er scheinbar zeugt, ist kein Leben aus Gott. Es bringt keine echte Frucht, es vergeht wieder.

- MEROS: der Teil. Ich erwähnte obenstehend, dass in HAMARTIA der Wortstamm MER zu finden ist und somit HAMARTIA auch als 'Anteil-Verfehlung' verstanden werden kann anstatt nur 'Zielverfehlung'.

- MERIS: der Teil, der Anteil, die Gemeinschaft (ähnlich wie KOINONIA-Gemeinschaft), 2.Korinther 6,14-15. HAMARTIA ist Verfehlung von Gemeinschaft. Johannes schreibt in seinem 1.Brief, 1,7: 'Wenn wir aber in dem Lichte wandeln wie er (Jesus) in dem Lichte ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander und das Blut Jesu Christi reinigt uns (fortwährend!) von jeder Sünde. Wie gut, dass dies fortwährend geschieht, das heisst: obwohl wir immer wieder 'punktuell' sündigen, wird uns 'linear' - auf ganzer Linie - vergeben. Damit wird die Gemeinschaft mit Gott nicht unterbrochen.

Ein ganz anderes Wort ist noch mit HAMARTIA verwandt - MERIMNA, die Sorge. Oder MERIMNAO, sich sorgen.

Sorgen und Sünde.

Was haben Sorgen mit Sünde zu tun? Nun, einiges. Besonders wenn man mit sich sorgen Lebensqualität verliert oder die Beziehung zu Gott beeinträchtigt wird, als Verfehlung eines Teils, der uns zugesagt ist. Paulus schreibt seinen geliebten Philippern im Kapitel 4,6: 'Seid um nichts besorgt...' Das griechische Wort für 'sorgen, sich sorgen, bekümmert sein' heisst MERIMNAO und ist im Stamm MER mit HAMARTIA (die Sünde) und mit MEROS (der Teil) und sogar weitläufig mit MOIRA (das Schicksal) verwandt. Ich folgere in freier Auslegung daraus, dass viele Sorgen sich aus einzelnen Sorgen zusammensetzen und man sie nicht schicksalsergeben einfach so hinnehmen soll. Einzelne Sorgen hat jeder, jeden Tag, denn 'jeder Tag hat an seinem Übel genug' (Matthäus 6,34). Aber, könnten sich nicht alle Sorgen auflösen, als einzelne Teile betrachtet, wenn sie mit Gottvertrauen im Gebet angegangen würden?

Ich denke, ja! Darum ergänzt Paulus im Philipperbrief 4,6: 'Sorget nichts, sondern in allen Dingen lasset eure Bitten im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden.'

Martha und Maria.

Zum Thema 'Sorgen' gibt auch Jesus seiner guten Bekannten Martha einen praktischen Rat.

Lukas erzählt im Kapitel 10,38-42 eine kurze Geschichte von zwei Schwestern, in deren Haus Jesus öfter zu Gast war. Martha und Maria. Die Geschichte ist sehr bekannt und wird meistens auf die grössere Frömmigkeit der Maria gegenüber der allzu geschäftigen Martha ausgelegt. Aber - ist die tiefere Aussage der Geschichte vielleicht eine andere? Zumal Martha im Evangelium des Johannes als sehr gläubige Frau zu erkennen ist (Johannes 11,23 - 30)...ich denke, dass die Verse 41 - 42 nicht nur auf Prioritäten setzen hinweisen, sondern auch auf Sorgenabbau. Denn Jesus sagt, gemäss des griechischen Grundtextes, den leider einige Bibel-Übersetzungen verkürzt haben: ' Martha, Martha, du bist besorgt und beunruhigt um VIELES, WENIGES ist not(wendig) oder (eigentlich nur) EINES. Denn Maria hat das gute Teil erwählt, dieses wird nicht von ihr genommen werden'. Mit anderen Worten: Maria sah alle Teile an, die sie und Martha besorgt machten, dann reduzierte sie es auf die wenigen wichtigeren, um schliesslich das EINE Teil, das sie als wichtigstes empfand, zu wählen.

Schlussgedanken.

So sollten auch wir, um nicht zu sündigen, wie Maria mit unseren alltäglichen Sorgen und Verpflichtungen umgehen. Wir sollten:

A) zuerst den wichtigsten Teil einer vielfältigen Problematik anpacken,
B) nicht zu 'Unzeugenden' werden und so Zeugungskraft verlieren,
C) in unserem Losteil in den Himmeln keine Anteile verfehlen,
D) auf Gottes Warnungen in seinem Wort und unserem Gewissen achten und
E) Gott nicht misstrauen und glauben, dass Er IMMER das Beste für uns will.

Der Urtext der Bibel gibt mir genaueren Einblick in das, was uns Gott mitteilen möchte. Der genaue Wortlaut zeigt uns praktische, liebevolle, ohne Druck umsetzbare Anreize, das Leben besser auszurichten.

Dazu empfehle ich, falls man kein hebräisch oder griechisch lernen kann, eine möglichst genaue Übersetzung neben der gewohnten Bibel. Die besten sind:

Das Konkordante Neue Testament, die 'Geschriebene' von F.H.Baader und die Elberfelder Übersetzung, möglichst die unrevidierte Fassung.